Geweihte Buddhastatue im Westparkin München; Bildinhaber: Franz Rickinger

 6) Parallelität zu Buddha's Lehre vom Nirvana:

 

Vorab sei festgestellt:

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Am chronologischen Resultat von all dem kann kein Zweifel sein. verglichen mit Bhad Ārayaka oder Chāndogya-Upanishad ist die buddhistische Literatur die jüngere. Und zwar ist es undenkbar, daß sie an jene Vorgänger unmittelbar anschließt. Eine Entwicklung muß in der Mitte liegen, die es unmöglich ist sich als kurz vorzustellen. Sie verlangt Jahrhunderte.

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aus Die Lehre der Upanishaden und die Anfänge des Buddhismus, von Hermann Oldenberg, Göttingen, Vandenhoeck & Rupprecht, 1915, Seite 288

 



 


i) Nirvaa heißt nicht "Nichts":

Bei Buddha geht es nunmal um die Leidvollheit des Veränderlichen bzw der Gebundenheit, dem Verhaftetsein in das Veränderliche. Er empfielt per Meditation zu dem zu gelangen, was jenseits der Welt des Leidvollen ist.

 

Dabei erscheint Nirvaa vielen Menschen als bezeichne dieses ein "Nichts" oder auch "das Nichts", ein Erlöschen von Allem. Dem ist nicht so, wie die Mathematik schon jedem Abiturienten lehrt:

 

Erst lernt man Punkt, Gerade, Ebene gemäß der Euklidischen Darstellungen, welche David Hilbert als erster - im Sinne der heutzutage üblichen Vorstellung präziser Mathematik - in Rahmen eines Axiomensystem darstellte.

Ein Punkt erscheint einem da, wie etwas was unendlich klein, infinitesimal klein sei.

Bei Euklid hieß es in dessen "Elementen" noch, daß ein Punkt ohne Länge und Ausdehnung sei.

 

Seit René Descartes gibt es aber einen weiteren Zugang zur euklidischen Geometrie wo man alle Axiome des Hilbert erfüllen kann und doch erscheint da ein Punkt als etwas, das zwar einerseits beliebig klein ist und dennoch Eigenheit hat und dem Unendlichkeit nicht abgesprochen werden kann:

Ein Punkt des 3-deeimensionalen Raumes ist eine Gebilde aus 3 reellen Zahlen. Reelle Zahlen haben aber nunmal in einer gewissen Mehrzahl der Fälle - nämlich überabzählbar viele derselben- Regel unendlich viele Dezimalstellen und sind anders gar nicht vorstellbar.

 

Summasumarum ist also ein Punkt nicht einfach nur ein Nichts, sondern hat eben auch Unendlichkeit, eine eigenes Charakteristisches-er-selber-sein.

 

Wieso sollte dann ein "Nirvaa" nur als "Nichts" vorstellbar sein?

Jawohl Zuflucht, Zuhause, Geborgenheit, Erfüllung gefunden haben in transzendentaler Unendlichkeit jenseits der Welt des Veränderlichen und damit jenseits der Welt des Leidens führt zu einem Seienden (weil nicht Veränderlich) zu einem "Chit" (weil ja beim Erangen desselben Buddha keinesfalls der Vorstellung eines "Haufen Materie gleich" tot umfiel, sondern es ein bewußtes, bewußt bleibendes Erleben oder auch Wiederfinden eines einst Vergessenen war - das Verwechseln eines Seils mit einer Schlange - oder auch umgekehrt - hatte ein bleibendes Ende und insofern war das was dauerhaft "Hängengeblieben" im "Bewußtsein" des Gautama Buddha. ) und weil es nunmal Leidfreiheit war ´, welche Buddha erlangt und gefunden hatte/habe kann es sich nur um etwas handeln, was die Qualität von "Ananda", Wonne hat. So widersprechen sich Buddha und Shankara per der Lehre vom Nirvana einerseits und der Lehre des Sat-Chit-Ananda andererseits ganz und gar nicht.

 

Es war die Lehre Buddhas in Vergessenheit geraten und Shankara lehrte in seinen eigenen Worten, fußend auf den klassischen Texten der Upanishaden, des Vedânata und der Brahma-Sûtren.

Shankara zeigte damit, daß man sehr wohl auf der Basis solcher Texte Wahrheit, Glückseligkeitsbewußtsein ("Sat-Chit-Anananda") lehren kann.

 

Buddha war nahezu ausschließlich von seiner eigenen Erleuchtung ausgegangen, legte persönliches Zeugnis für die Existenz jenes Phänomens ab und als "Prinz" konnte er das auch - ohne Sorge um Verfolgtwerden - tun. Shankara, der eigentlich ja ein Nobody war und nicht sowas wie einen regierenden Fürsten als sicheren Verbündeten hatte, ging von vorgefundeen Schriften aus, die er mit viel Geduld, verständnis und Ausdauer Anderen lehrte. Auf diese Weise war auch er sicher vor Verfolgung. So lebten eben beide eine Strategie passend zu deren ganz persönlcher sozialer Gegebenheit.

 

Es heißt bei Walter Ruben auf Seite 81 in Geschichte der Indischen Philosophie, daß betreffs füng Upanishaden in der Rehgel angenommen werde, daß sie zur vorbuddhistischen Zeit gehören; es seien dies Chāndogya-, Brihadāraṇyaka- Aitareya-, Kaushītaki- und Taittirīya-Upanishad. Walter Ruben stellt darüberhinausgehend fest, daß diese auch aus derselben Gegend stammen und gleicher gesellschaftlicher Kategorie entsprächen.

vgl.: [17] Walter Ruben, "Die Geschichte der indischen Philosophie", 1954, VEB, Leipzig, Seite 81

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Buddha und Shankara waren demnach diese Schriften gleichermaßen verfügbar. Shankara schrieb Kommentare zu Vieren dieser fünf Upanishaden; er schrieb keinen Kommentar zur Kaushītaki-Upanishad.


ii) Vergleich von Buddha-Aussagen gemäß früher buddhistischer Schriften und Shankara's Nirvanashatakam unter Hinzuziehung mehrer Übersetzungen des Nirvanshatakam ins Englische sowie ins Deutsche.

Ausgangspunkt bereffs Nirvanashtakam ist Swami Vivekananda's Übertragungs aus dem Sanskrit ins Englische. Aus dem Englischen übersetzte ich es dann ins Deutsche. (Siehe dazu: https://www.klassische-indische-texte-91-19i.de/nirvanashtakam.html , Link vom 19.2.2023)

Als Refrain-Aussage bietet/böte sich hier auch die nicht-religiöse Version aus jenem Video der John Scottus Realschule (John Scottus Grundschule/Irland https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE Grundschule/Irland) an:

 

 

 

 

 


Buddha-Lehren aus

a) "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892; [51]

b) und anderen Schriften

 

Shankara's Feststellungen im Nirvanashtakam, gemäß meiner Übersetzung ins Deutsche anhand Swami Vivekananda's Übertragung ins Englische:


betreffs: "- Ich bin nicht der Geist/Verstand...":

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Den Geist, der unsichtbar und fein bald hier- bald dorthin schweift,

Ihn hüte wohl der weise Mann! Behütet schafft der Geist uns Glück.

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Vers 36, Seite 12 in [51]

 

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Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei.

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Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57.

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Vers 37, Seite 12 in [51]

 

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Der, dessen Geist den Lüsten fremd und dessen Sinn nicht aufgeregt,

Der über Gut und Böse steht, der Wachsame ist frei von Furcht.<<

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Vers 39, Seite 12 in [51]

 

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21. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem heiligen, so habe ich es gehört:

" Hier erkenne ich, ihr Jünger, ein bestimmtes Individuum mit lauterem Geist also, indem ich es von Herz zu Herz durchdringe, -- und erfüllte jenes Individuum in diesem Augenblick seien Zeit, so würde es wie etwas, das man getragen hat, abgeworfen in den Himmel. Aus welchem grunde? Lauter ist ja sein Geist, ihr Jünger. Infolge der Geistes-Lauterkeit nun aber, ihr Jünger gelangen so hienieden manche Wesen bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, auf den guten Weg, in die Himmelswelt."

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Seite 11 in [59], dh im Buch "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

betreffs: "Ich bin ... nicht das Ego ...":

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Wenn durch Aufgeben kleinen Glücks ein grosses Glück man vor sich sieht, Dann giebt der Weise jenes auf, hinschauend nach dem grossen Glück.

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Vers 290, Seite 90 in [51]

 

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Wer für sich selbst ein Glück erstrebt, das er auf Anderer Qualen baut,

Ist mit Feindschaft Band umstrickt und kommt von der Feindschaft nicht los.

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Vers 291, Seite 90 in [51]

 

Wenn Shankara sagt: "... Ich bin nicht der Geist/Verstand, ..das Bewußtsein.", so ist auch interessant, daß Buddha das Zustandekommen solchen Zustand des Lebens auch sieht und im folgenden Vers findet man dazu: "der Geistesberuhigung sich Hingebende"; Shankara beschreibt, daß er der Geistesberuhigtheit , im Sinne eines "dauerhaften Samadhi", "nitya-samadhi" hingegeben ist:

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37. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

„Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Frohsinn und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.83) Mit welchen zwei? Ergriffenwerden bei den ergreifenden Dingen und gründliches Durchkämpfen des Ergriffenseins. 84) Mit diesen zwei Eigenschaften nun ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Wohlsein und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Bei den ergreifenden Dingen sollte der Verständige ergriffen werden, indem er als ein eifriger, kluger Jünger in Weisheit der Betrachtung obliegt. So verweilend mag der Eifrige, ruhig Lebende, Bescheidene, der Geistesberuhigung sich Hingebende die Vernichtung des Leidens erreichen."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

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siehe Seite 23 in [59]

 

Betreffs: - Ich bin nicht ... der Intellekt ...

Intellektuell, auf der Basis von Gelerntem hin-und-hersuchend, hin-und-herwandernd, hin&her-argumentierend (sowie dieser Beschäftigung anhaftend , daran klebend ...) und insofern auch abhängig von den Erinnerungen, erreicht man das Ziel der Erleuchtung nicht; Shankara spricht hier über das was jenseits ist, er redet über das Vierte, das Turiy und Turiyatita, über Samadhi und Nitya-Samadhi:

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35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt."

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret."

" Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag."

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Seite 137 in [34] , dh in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

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"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein.

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Seite 239 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

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29. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken; ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brennt, lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. "

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Siehe Seite 19 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

Ich bin nicht der Geist/Verstand, nicht der Intellekt, nicht das Ego, noch bin ich das Bewußtsein;


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"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein.

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Seite 239 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

 

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29.

Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken; ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brennt, lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört.

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Siehe Seite 19 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

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35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

 

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt, von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt."

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret."

" Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag."

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Seite 137 in [34] , dh in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

ich bin nicht der Körper, noch dessen Veränderungen sowie Veränderlichkeit;


>>"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. <<

Seite 239 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

>> ... 29. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken; ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brennt, lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. ...<<"

Siehe Seite 19 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

Ad "Wahrnehmung" und isofern auch betreffs der Organe dazu siehe u.a. auch:

 

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95. Das todlose Reich

 

Udāna VIII, 1-4

 

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

 

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

 

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

 

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

 

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

 

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

 

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

 

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

ich bin nicht die Sinne des Hörens, Schmeckens, Riechens und auch nicht jene des Sehens,


Parallelstellen zu "ich bin nicht Äther, auch nicht Himmel/Raum, nicht Erde, nicht Feuer und auch nicht die Luft/Wind ": 

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Nicht im Luftreich, nicht in des Meeres Mitte, nicht wenn du in Bergesklüfte dringst, findest du auf Erden die Stätte, wo dich des Tods Macht nicht ergreifen wird.

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Seite 247 in [33], dh"Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

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Nicht in der Luft, nicht in des Meeres Mitte,

Noch wenn man in des Berges Höhle flüchtet, ---

Es findet nirgends sich ein Ort auf Erden,

Wo nicht des Todes Macht den Menschen bändigt.

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Vers 128, Seite 39 in [51]

 

 

ich bin nicht Äther, auch nicht Himmel, nicht Erde, nicht Feuer und auch nicht die Luft;


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95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

>>

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Vierzehntes Capitel

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

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Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

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Seite 56 in [51]

 

>>

...

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

...

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Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

 

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

 

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

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100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

...

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

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101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

...

<<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

>>

...

354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

...

<<

Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

>>

...

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

...

<<

Vers 355, Seite 110 in [51]

 

>>

...

358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

...

<<

Vers 358, Seite 110 in [51]

 

>>

...

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

...

<<

Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

>>

...

75

...

 

112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

...

<<

Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

 

 

 

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


Betreffs:

Ich bin nicht das Prâna (die vitale Kraft), noch die fünf lebenswichtigen Arten der Luft/des Atems:

 

(Siehe betreffs dieses letztlich auch "Verzichtens" das zwanzigste Kapitel "Der Weg" auf den Seiten 85 bis 89 in [51] , zB.:)

 

>>

277.

"Alles Gewordene muss vergeh'n", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung."

 

278.

"Alles Gewordene ist voll Leid", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung.- <<

Seite 86/87 in [51]

>>

279.

"Abhängig jeder Zustand ist", - wer das erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; des ist der Weg zur Läuterung.<<

siehe Seite 87 aus [51]

 

>>

158.

Sein eig'nes Selbst befest'ge man zuerst in dem, was gut und recht,

Dann lehre man den Andern erst! So schützt der Weise sich vor Leid. <<

Seite 49 in [51]

 

Ich bin nicht das Prâna, noch die fünf lebenswichtigen Arten der Luft;


>>"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. <<

Seite 239 in [33], dh in: "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

ich bin nicht die Materalien, jene Grundbausteine des Körpers, noch bin ich die fünf äußeren Hüllen;


"ich bin nicht die Organe des Handelns,...", dh. nicht Sprache, Hände, Füsse, nicht die Organe der Fortpflanzung und auch nicht die Verdauungsorgane.

 

betreffs: "Ich bin nicht Sprache ...":

 

>>

...

Nicht dadurch ist ein Weiser man, dass Vieles man zu reden weiss;

Wer ruhig, freundlich, ohne Furcht, der wird ein weiser Mann genannt.

...

<<

Vers 258, Seite 80/81 in [51]

 

>>

...

Nicht durch Wortemachen allein, noch durch äussere Schönheit auch

Wird der ein guter Mann, der karg, der neidisch und betrügerisch;

...

<<

Vers 262, Seite 82 in [51]

 

>>Wer aber solches abgethan und mit der Wurzel riss heraus,

Von Fehlern frei und einsichtsvoll, der wird 'ein guter Mann' genannt.<<

Vers 263, Seite 82 in [51]

 

 

Siehe dazu auch "IV. Die fünf Gruppen als Eigner der drei Merkmale.", Seite 22- 28 in

Pāli-Budhismus, Dr. Karl Seidenstücker, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 4. bis 8. Tausend, 1923

u.a.

>>

...

23. Die Anattā-Predigt.

Mahāvagga I,6,38-46

Und der Erhabene richtete das Wort an die Schar der fünf Mönche:

Der Körper, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nämlich, ihr Mönchen, der Körper das Ich, so würde er nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Körper sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein." Da aber, ihr Mönche, der Körper nicht das Ich ist, so ist er der Krankheit unterworfen und man kann vom Körper nicht sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein."

Die Empfindung, ihr Mönche, ist nicht das ich;....

Die Wahrnehmung, ihr Mönche ist nicht das ich; ...

Die Gemütsregugen, ihr Mönche, sind nicht das Ich ....

Das Bewußtsein, ihr Mönchen, ist nicht das Ich, so würde es nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte

...

<<

Pāli-Budhismus, Dr. Karl Seidenstücker, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 4. bs 8. Tausend, 1923, Seite 22,23

 

betreffs: "Ich bin nicht Sprechorgane/Sprechen, Hände, Füsse, nicht die Organe der Fortpflanzung und auch nicht die Verdauungsorgane":

>>

...

"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein.

...

<<

Seite 239 in [33], dh in: "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

 

 

>>

94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

... Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

  Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

<<

siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

ich bin nicht die Organe des Handelns, noch bin ich Sinnesgegenstand;


>>

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

>>

Vierzehntes Capitel

 

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen? <<

Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

<<

Seite 56 in [51]

>>

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

<<

Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

(Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

 

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

 

>> 

100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

>> Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

  Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

<<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

>>

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

 <<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

>>

 354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget. <<

Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

 

>>

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'. <<

Vers 355, Seite 110 in [51]

 

>>

358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei. <<

Vers 358, Seite 110 in [51]

 

>>

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch. <<

Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

>>

...

75

...

 

112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

...

<<

Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


siehe u.a. die Verse 1 bis 14 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

 

Betreffs: "Ich habe weder Hass..."

 

>> ...

2. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Eine Eigenschaft, ihr Jünger leget ab. ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Den Haß, ihr Jünger, die eine Eigenschaft, legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59]

 

>> ... 10. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Wenn man, ihr Jünger, den Haß nicht erkennt und genau versteht, und der Geist daher ihm nicht entsagt, sich seiner nicht entäußert, so ist man unfähig zur Leidensvernichtung. Erkennt und versteht man hingegen, ihr Jünger, den Haß genau, und entsagt ihm daher der Geist und entäußert sich seiner, so ist man fähig zur Leidensvernichtung."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt worden, so habe ich es gehört."

... <<

Seite 5 in [59], dh "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>> ...

2. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Eine Eigenschaft, ihr Jünger leget ab. ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Den Haß, ihr Jünger, die eine Eigenschaft, legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59]

 

>> ... 10. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Wenn man, ihr Jünger, den Haß nicht erkennt und genau versteht, und der Geist daher ihm nicht entsagt, sich seiner nicht entäußert, so ist man unfähig zur Leidensvernichtung. Erkennt und versteht man hingegen, ihr Jünger, den Haß genau, und entsagt ihm daher der Geist und entäußert sich seiner, so ist man fähig zur Leidensvernichtung."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt worden, so habe ich es gehört."

... <<

Seite 5 in [59], dh "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>> ...

357.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch Hass verdorben wird der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht die man dem giebt, der frei von Hass. <<


Vers 358, Seite 110 in [51]

 

 

Betreffs: "Ich habe weder ... Leidenschaft, Neid ...":

 

Leidenschaft und Neid haben auch etwas mit Gier und Zorn zu tun. "Sammelleidenschaft" geht, zumindest bisweilen, einher mit der Gier nach weiteren Sammelstücken

Man denke etwa an die Raubzüge im Zuge des Kommunismus, was viel mit Neid darauf zu tun hat, daß eine Person mehr hat/hatte als eine Andere; es wird mit einer "auseinanderklaffenden Schere zwischen Reich und Arm" argumentiert und aus lauter Neid wurden Reiche ermordet. Aber man kommt auch nicht umhin an die Verhältnisse in den sog. freien Staaten zu denken, zu deren Entstehung Könige und Adelige entmachtet und enteignet wurden und alsdann die sog. "einfachen Leute" in großer Zahl leben wollten "wie die Könige". Ohne jeglicher Rücksicht auf's Ganze wird und wurde d'rauflos gevöllert, konsumiert, gereist. usw. Das Ergebnis sind Treibhauseffekt, Massenmorde an Tieren, Massentierhaltung und die negativen Folge für's Klima sowie dem Abholzen der Urwälder pro Futteranbau & co. Aus was den sonst heraus wird gerodet, zerstört, geschlachtet, enteignet, geraubt & co, wenn nicht aus Gier und Zorn; siehe auch die Geschichte der Kolonialisation.

 

>>...

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Der Zorn, durch welchen zornentflammt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Zorn legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch diese ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>> Gieb auf den Zorn, gieb völlig auf den Hochmut,

Bezwing die Fesseln alle, die dich binden;

Den, der nicht hängt an Name und Gestalt *

Und nichts besitzt, - den kann der Schmerz nicht treffen.

-------------------------

* D. h. an dem durch Name und Gestalt oder Name und Form näher bestimmten, begrenzten, in der Beschränkung von Name und Gestalt erscheinenden, sich offenbarenden individuellen Dasein. Der Kern des Gedankens ist jedenfalls die Mahnung, nicht zu hängen am Dasein. ...<<

Vers 221, Seite 69 in [51]

 

>> ...

1. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Eine Eigenschaft, 1) ihr Jünger, leget ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. ³) Welche eine Eigenschaft? Die Gier, ihr Jünger, die eine Eigenschaft, legt ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr." ³)

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Die Gier, durch welche giererfüllt die Wesen den schlimmen Weg 4) gehen, - diese Gier legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. .

----------------

1) Eigenschaft (Charaktereigenschaft, innerer Zustand, Gemütsverfassung) = dhamma

²) Nichtwiederkehr = anāgāmitā. Dies ist jener (relativ hohe) Grad der Befreiung, wie ihn die Jünger des dritten Pfades, die Anāgāmins erreicht haben. Diese werden nach ihrem Tode in einer der höchsten Lichtwelten, in einem der "reinen Gefilde" wiedergeboren und gelangen von dort aus zum Abschluß des Laufs der Wiedergeburten, d.i. zum Nibhāna. ....

³) J. H. Morre hat in seiner englischen Übersetzun den Sinn der erstens sechs Itiv. in der gröbsten Weise mißvrstanden. ...

4) schlimmer Weg = duggati. Zu verstehen ist darunter eine Wiedergeburt in einer der vier Abgründe oder Leidenswelten: Hölle, Tierschoß, Gespensterreich, Dämonenwelt.

...<<

siehe Seite 1 in [59]

 

>> Wer frei von Gier, von Neigung frei, die Worte der Erklärung kennt,

Die ganz Schar der Laute kennt, die ersten und die folgenden *,

Der weilt in seinem letzten Leib, heisst ein hochweiser, hoher Mann....

---------

D. h. wer in den heiligen Texten wohlbewandert ist, sie genau kennt. <<

Vers 352, Seite 109 in [51]

 

>>Wer aber die gemeine Gier, die schwerbesiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tautropfen vom Lotusblatt.<<

Vers 336, Seite 104/105 in [51]

 

 

 

Betreffs: "Ich habe weder ... noch Illusion":

 

Illusion und Verblendung hängen offenbar eng zusammen und daher:

 

>>...

3. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Eine Eigenschaft, ihr Jünger, leget ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Die Verblendung, ihr Jünger, die eine Eigenschaft legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Die Verblendung, durch welche wahnbetört die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diese Verblendung legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59]

 

siehe auch Seite 39 in [59], Vers 68, wo es um Folgendes geht:

>> ...

68. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

Wer immer ihr Jünger sich der Begier, des Hasses, der Verblendung nicht entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen Gebundenen Māras, einen mit der Māra-Schlinge Gefesselten, einen, der nach den Wünschen des Bösen handeln muß. Wer immer, ihr Jünger, sich der Begier, des Hasses, der Verblendung entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen dem Māra Entkommenen, 126) einen von der Māra-Schlinge Befreiten, einen, der nicht nach den Wünschen des Bösen handeln muß."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Wer sich der Begier, des Hasses und der Verblendung entledigt hat, den selbsterweckten, 127) brahma-gleichen, vollendenten Buddha, der über Feindschaft und Furcht hinaus ist, nennt man einen, der alles hinter sich läßt."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

--------------------------

126)

127) ...

... <<

siehe Seite 39 in [59]

 

>> Wer Wahrheit in sich hat und Pflicht, Schonung und Selbstbezähmung, Zucht,

Wer frei von Fehlern, weise ist, der wird ein 'Aeltester' genannt. <<

Vers 261, Seite 81 in [51]

 

>>

75.

"Ein Ding bringt weltlichen Gewinn, ein andres zum Nirvâṇa führt!"

Dies weiss der fromme Bettler wohl, der Jünger des Erleuchteten;

Der Ehren freuet er sich nicht, er weiht sich ganz der Einsamkeit. <<

Seite 23 in [51]

 

>>

49. Die Hemmung des Nicht-Wissens

Itivuttaka 14.

 

Gesagt wurde dies von dem Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine Hemmung, durch welche gehemmt die Geschöpfe für so lange Zeit den Lauf der Geburten durcheilend wandern, wie, ihr Mönche, diese Hemmung des Nichtwissens: Durch die Hemmung des Nichtwissens gehemmt, ihr Mönche, wandern, den Lauf der Geburten durcheilend, die Geschöpfe für lange Zeit."

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Es gibt keine andre Eigenschaft,

durch die gehemmt die Geschöpfe

Tag und Nacht den Weltenlauf gehen,

Wie wenn sie durch Wahn gefesselt sind.

Die da des Wahns sich entäußert

Und die dichte Finsternis durchbrochen haben,

Die gehen den Weltenlauf nicht weiter:

Ihre Ursache findet sich nicht mehr."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

>>

siehe Seite 61 in [60], dh "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

Ich habe weder Hass noch Abneigung, weder Gier noch Einbildung Selbsttäuschung oder auch Wahn;


Betreffs:

Ich bin nicht aufdringlich, noch eifersüchtig (kein Leidenschaft, kein  Neid...)

Leidenschaft und Neid haben auch etwas mit Gier und Zorn,  zu tun. "Sammelleidenschaft" geht, zumindest bisweilen, einher mit der Gier nach weiteren Sammelstücken.

Man denke etwa an die Raubzüge im Zuge des Kommunismus, was viel mit Neid darauf zu tun hat, daß eine Person mehr hat/hatte als eine Andere; es wird mit einer "auseinanderklaffenden Schere zwischen Reich und Arm" argumentiert und aus lauter Neid wurden Reiche ermordet. Aber man kommt auch nicht umhin an die Verhältnisse in den sog. freien Staaten zu denken, zu deren Entstehung als Könige und Adelige entmachtet und enteignet wurden und alsdann die sog. "einfachen Leute" in großer Zahl leben wollten "wie die Könige". Ohne jeglicher Rücksicht auf's Ganze wird und wurde d'rauflos gevöllert, konsumiert, gereist. usw. Das Ergebnis sind Treibhauseffekt, Massenmorde an Tieren, Massentierhaltung und die negativen Folge für's Klima sowie ein blindwütiges Abholzen der Urwälder pro Futteranbau & co. Aus was den sonst heraus wird gerodet, zerstört, geschlachtet, enteignet, geraubt & co, wenn nicht aus Gier und Zorn; siehe auch die Geschichte der Kolonialisation.

 

>>...

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Der Zorn, durch welchen zornentflammt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Zorn legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch diese ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59] , dh in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>> Gieb auf den Zorn, gieb völlig auf den Hochmut,

Bezwing die Fesseln alle, die dich binden;

Den, der nicht hängt an Name und Gestalt *

Und nichts besitzt, - den kann der Schmerz nicht treffen.

-------------------------

* D. h. an dem durch Name und Gestalt oder Name und Form näher bestimmten, begrenzten, in der Beschränkung von Name und Gestalt erscheinenden, sich offenbarenden individuellen Dasein. Der Kern des Gedankens ist jedenfalls die Mahnung, nicht zu hängen am Dasein. ...<<

Vers 221, Seite 69 in [51]

 

>> ...

1. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Eine Eigenschaft, 1) ihr Jünger, leget ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. ³) Welche eine Eigenschaft? Die Gier, ihr Jünger, die eine Eigenschaft, legt ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr." ³)

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Die Gier, durch welche giererfüllt die Wesen den schlimmen Weg 4) gehen, - diese Gier legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. .

----------------

1) Eigenschaft (Charaktereigenschaft, innerer Zustand, Gemütsverfassung) = dhamma

²) Nichtwiederkehr = anāgāmitā. Dies ist jener (relativ hohe) Grad der Befreiung, wie ihn die Jünger des dritten Pfades, die Anāgāmins erreicht haben. Diese werden nach ihrem Tode in einer der höchsten Lichtwelten, in einem der "reinen Gefilde" wiedergeboren und gelangen von dort aus zum Abschluß des Laufs der Wiedergeburten, d.i. zum Nibhāna. ....

³) J. H. Morre hat in seiner englischen Übersetzun den Sinn der erstens sechs Itiv. in der gröbsten Weise mißvrstanden. ...

4) schlimmer Weg = duggati. Zu verstehen ist darunter eine Wiedergeburt in einer der vier Abgründe oder Leidenswelten: Hölle, Tierschoß, Gespensterreich, Dämonenwelt.

...<<

siehe Seite 1 in [59]

 

>> Wer frei von Gier, von Neigung frei, die Worte der Erklärung kennt,

Die ganz Schar der Laute kennt, die ersten und die folgenden *,

Der weilt in seinem letzten Leib, heisst ein hochweiser, hoher Mann....

---------

D. h. wer in den heiligen Texten wohlbewandert ist, sie genau kennt. <<

Vers 352, Seite 109 in [51]

 

>>Wer aber die gemeine Gier, die schwerbesiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tautropfen vom Lotusblatt.<<

Vers 336, Seite 104/105 in [51]

 

 

 

Betreffs: "Ich habe weder ... noch Illusion":

 

Illusion und Verblendung hängen offenbar eng zusammen und daher:

 

>>...

3. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Eine Eigenschaft, ihr Jünger, leget ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Die Verblendung, ihr Jünger, die eine Eigenschaft legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Die Verblendung, durch welche wahnbetört die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diese Verblendung legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in [59]

 

siehe auch Seite 39 in [59], Vers 68, wo es um Folgendes geht:

>> ...

68. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

Wer immer ihr Jünger sich der Begier, des Hasses, der Verblendung nicht entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen Gebundenen Māras, einen mit der Māra-Schlinge Gefesselten, einen, der nach den Wünschen des Bösen handeln muß. Wer immer, ihr Jünger, sich der Begier, des Hasses, der Verblendung entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen dem Māra Entkommenen, 126) einen von der Māra-Schlinge Befreiten, einen, der nicht nach den Wünschen des Bösen handeln muß."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Wer sich der Begier, des Hasses und der Verblendung entledigt hat, den selbsterweckten, 127) brahma-gleichen, vollendenten Buddha, der über Feindschaft und Furcht hinaus ist, nennt man einen, der alles hinter sich läßt."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

--------------------------

126)

127) ...

... <<

siehe Seite 39 in [59]

 

>> Wer Wahrheit in sich hat und Pflicht, Schonung und Selbstbezähmung, Zucht,

Wer frei von Fehlern, weise ist, der wird ein 'Aeltester' genannt. <<

Vers 261, Seite 81 in [51]

 

>>

75.

"Ein Ding bringt weltlichen Gewinn, ein andres zum Nirvâṇa führt!"

Dies weiss der fromme Bettler wohl, der Jünger des Erleuchteten;

Der Ehren freuet er sich nicht, er weiht sich ganz der Einsamkeit. <<

Seite 23 in [51]

 

>>

49. Die Hemmung des Nicht-Wissens

Itivuttaka 14.

 

Gesagt wurde dies von dem Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine Hemmung, durch welche gehemmt die Geschöpfe für so lange Zeit den Lauf der Geburten durcheilend wandern, wie, ihr Mönche, diese Hemmung des Nichtwissens: Durch die Hemmung des Nichtwissens gehemmt, ihr Mönche, wandern, den Lauf der Geburten durcheilend, die Geschöpfe für lange Zeit."

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Es gibt keine andre Eigenschaft,

durch die gehemmt die Geschöpfe

Tag und Nacht den Weltenlauf gehen,

Wie wenn sie durch Wahn gefesselt sind.

Die da des Wahns sich entäußert

Und die dichte Finsternis durchbrochen haben,

Die gehen den Weltenlauf nicht weiter:

Ihre Ursache findet sich nicht mehr."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

>>

siehe Seite 61 in [60], dh "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

>>

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

<<

Seite 110 in [51]

Nachdem man mir vonseiten des staatlichen Gymnasium's Lehrer im Zusammenwirken mit dem TM-Center anno 1971 TM nicht nur aufgedrängt sondern aufgezwungen hat, greift Shankara's Aussage korrigierend in jene Teilgeschichte der "TM-Bewegung" erfreulicherweise korrigierend ein. Dazu ein etwas länglicheres Zitat das der Überlieferung gemäß auf Buddha zurückgeht/zurückgehe:

 

>> - 22 -

35. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Nicht wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel. 79)

gelebt (in der Absicht): ‚So sollen mich die Leute kennen!‘, um die Leute zu täuschen, um die Leute zu beschwatzen, um des Gewinnes, der Ehrung, des Ruhms oder Nutzen willen. Vielmehr wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel zum Zweck der Zügelung und des Aufgebens 80) gelebt.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Zum Zweck der Zügelung, zum Zweck des Aufgebens hat Er, der Erhabene, den außerhalb der traditionellen Unterweisung liegenden reinen Wandel verkündet, der zum Nibbāna hinführt. Dies ist der Weg des Großen Sehers, den die großen Wesen erreicht haben. Die immer ihn wandeln, wie der Buddha gelehrt hat, werden als Betätiger der Anweisungen des Lehrers dem Leiden ein Ende machen.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört. <<

 

>> 36. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Nicht wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel gelebt (in der Absicht):

‚So sollen mich die Leute kennen‘, um die Leute zu täuschen, um die Leute zu beschwätzen, um des Gewinnes, der Ehrung, des Ruhmes oder Nutzen willen. Vielmehr wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel zum Zweck des höheren Wissens 81)

und des gründlichen Wissens 82) gelebt.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

---------------------------

79) Reiner Wandel = brahmacariya.

80) Zügelung = saṃvara; Aufgeben = pahāna

81) Höheres Wissen = abhiññā. Hierunter werden sechs geistige Fähigkeiten oder Kräfte übernormaler Natur verstanden, die in den kanonischen Texten öfter aufgezählt und in annähernd gleicher Weise beschrieben werden (z.B. Dīgh. II und XXXIV; Majjh. 6 und 12; Vibhaṅga, S. 334) ...

82) Nach Childers ist pariñña - im engeren Sinne - die dreifache genaue Kenntnis, die ein buddhistischer Mönch hinsichtlich seiner Nahrung haben soll. Er muß nämlich 1. genau die Art der Nahrung kennen, ob es Brot, Reis usw. ist, 2. er soll während des Essens von dem gemeinen und unreinen Charakter stofflicher Nahrung überzeugt sein; 3. er muß das Bewußtsein haben, das in der Abweisung jeglichen Behagens am Akte des Essens besteht. ...

Indessen wird pariñña auch in einem mehr allgemeinen Sinne („gründliches Wissen“) gebraucht.

<<

siehe Seite 22/23 in [59]

 

 

>>

 - 23 -

„Zum Zweck des höheren Wissens, zum Zweck des gründlichen Wissens hat Er, der Erhabene, den außerhalb der traditionellen Unterweisung liegenden reinen Wandel verkündet, der zum Nibbāna hinführt. Dies ist der Weg des Großen Sehers, den die großen Wesen erreicht haben. Die immer ihn wandeln, wie der Buddha gelehrt hat, werden als „Betätiger der Anweisungen des Lehrers dem Leiden ein Ende machen.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

 

37. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

„Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Frohsinn und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.83) Mit welchen zwei? Ergriffenwerden bei den ergreifenden Dingen und gründliches Durchkämpfen des Ergriffenseins.84) Mit diesen zwei Eigenschaften nun ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Wohlsein und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Bei den ergreifenden Dingen sollte der Verständige ergriffen werden, indem er als ein eifriger, kluger Jünger in Weisheit der Betrachtung obliegt. So verweilend mag der Eifrige, ruhig Lebende, Bescheidene, der Geistesberuhigung sich Hingebende die Vernichtung des Leidens erreichen.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

38. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

„Den Vollendeten, ihr Jünger, den Heiligen, völlig Erwachten nehmen zwei Vorstellungen 85) ausgiebig in Anspruch: Die Vorstellungen

--------------------------

...

83) Beeinflussung = āsava

84) Der in seinem Sinne schwer durchsichtige Passus lautet: „kalamehi dvīhi? Samveahnīyesu thanesu saṃvejarena saṃvagassa ca yoniso padhānena.“

85) Vorstellung = vitakka

<<

siehe Seite 23 in [59]

 

>>

- 24 -

der) Sicherheit 86) und (die der) Abgeschiedenheit. 87) Am Nichtverletzen, ihr Jünger, hat der Vollendete Freude, des Nichtverletzens ist er froh. Ihn, den Vollendeten, ihr Jünger, der am Nichtverletzen Freude hat, des Nichtverletzens froh ist, nimmt eben diese Vorstellung ausgiebig in Anspruch: ‚Durch dies Verhalten verletzte ich nicht irgendetwas, sei es schwach oder stark‘. An der Abgeschiedenheit, ihr Jünger, hat der Vollendete Freude, der Abgeschiedenheit ist er froh. Ihn, den Vollendeten, ihr Jünger, der an der Abgeschiedenheit Freude hat, der Abgeschiedenheit froh ist, nimmt eben diese Vorstellung ausgiebig in Anspruch: ‚Was unheilsam ist, das ist abgetan‘.

Deshalb also, ihr Jünger: Auch ihr sollt so leben, daß ihr am Nichtverletzen Freude habt, des Nichtverletzens froh seid. ...

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Den vollendeten Buddha, der das Unüberwindliche überwindet, nehmen zwei Vorstellungen ein: Die Vorstellung (der) Sicherheit ward als erste hervorgehoben, von da aus wurde Abgeschiedenheit als die zweite verkündet. Den großen Seher, der die Finsternis zerstreut, ihn den Besitzers höchsten Gewinnes, den Gezügelten, der Beeinflussungen Ledigen, der inmitten von allen (Wesen) in der Zerstörung des ‘ Durstes‘ erlöst ist, ihn, wahrlich, nenne ich den seinen letzten Körper tragenden Muni, den den Dünkel abgeworfen hat und über das Altern hinaus ist. Wie jemand, der auf einem Felsen, einem Berggipfel steht, nach allen Seiten hin Menschen sehen kann, so schaut der Weise, welcher die höchste Warte der Heilslehre erklommen hat, frei von Kummer mit allseitigem Auge auf die in Kummer verstrickte, von (Wieder)geburt und Altern überwältigte Menschheit herab.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

------------------

86) khema

87) paviveka

...

<<

siehe Seite 24 in [59]

 

 

Nachdem Stolz&Überheblichkeit auch was mit Aufdringlichkeit und Eifersucht, aber  auch etwas mit Zorn und Lust zu tun haben können, hier noch einige Zitate betreffs "Zorn":

 

Im buddistischen Udāna (ab Seite 66 in [24]) findet man betreffs Lust und Zorn:

>>Dessen Sinn wie ein Felsen fest steht und nicht wankt,

Frei von Lust bei allem, was immer Lust erregt,
Wer nicht zürnt, was auch immer Zorn erregen mag, -
Dem, der solchen Sinns, kann Leid nie widerfahren.<<


Siehe: Seite 67 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

ich habe keinen Stolz, keine Überheblichkeit, auch keine Eifersucht;

(Ich bin nicht aufdringlich, stalke nicht, noch bin ich eifersüchtig)


>> Ach, wie leben wir so glücklich, haßlos unter Haßerfüllten!

Unter haßerfüllten Menschen weilen wir doch ohne Haß.

Ach, wie leben wir so glücklich, unter Siechen frei von Sichtum! Unter siechen Menschen weilen wir allein von Siechtum frei.

Ach, wie leben wir so glücklich, gierlos unter Giererfüllten! Unter giererfüllten Menschen weilen wir doch ohne Gier.

Ach, wie leben wir so glücklich, die wir eignes nicht besitzen!

Selig nähr'n wir uns von Freude, wie die Götter im Strahlenglanz. <<

Siehe: Seite 64 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

 >>...

siebentes Capitel

-----------

Der Heilige

90.

 

Wer schon am Ziel, wer kummerlos, wer ganz und gar erlöset ist,

Von allen Fesseln frei gemacht, - für diesen giebt es keinen Schmerz.

...

93.

In wem die Leidenschaft zerstört, wer gar nicht hängt an dem Genuss,

Wer ganz in der Erlösung lebt, die völlig frei und unbeschränkt,

Wie in der Luft der Vögel Pfad ist’ s schwer zu folgen seiner Spur.

 

94.

Ihn, dessen Sinnen ganz zur Ruh gekommen,

Wie Rosse, die der Lenker gut gebändigt,
Wer Leidenschaft und Hochmuth aufgegeben,

Die Götter selbst beneiden einen Solchen.

 

95.

Er gleicht der Erde, welche nichts erreget,

Ist treu-verlässlich wie der Stein der Schwelle,

Ist wie ein See, aus dem der Schlamm verschwunden,

Und ist befreit vom Kreislauf der Geburten.

 

96.

Beruhigt ganz in dem der Sinn, beruhigt sind ihm Wort und That,

Der durch Erkenntnis ganz erlöst und so zur Ruh‘ gekommen ist.

 

97.

Wer mit dem Ew’gen ist vertraut, von allen Banden sich befreit,

Begier, Versuchung von sich stiess, das ist fürwahr der beste Mann. ...

<<

siehe Seite 30 in [51]

 

>>

Vierzehntes Capitel

------

der Buddha

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau’n auf die mit Neid.

<<

Seite 56 in [51]

(Anmerkung vom Verfasser dieser homepage: "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.". Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polyltheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.

 

>>

183.

Sündliches Thun zu meiden ganz, dem Guten ernstlich sich zu weih’n,

Und rein zu machen seinen Sinn, - dies der Erleuchteten * Gebot.

 

184.

Geduld ist höchste Busse, Langmuth ist

Höchstes Nirvâna“ - so der Spruch der Buddha’s!

Wer and’re kränkt, der ist nicht Buddha’s Jünger,

Noch ist Asket der, welche And’re schädigt.

 

185.

Nicht-Schmähen, Nicht-Beleidigen, Einschränkung, wie’s die Regel will,

ferner Mäßigkeit im Essen, einsam Sitzen und Schlafen auch,

Verharren in Contemplation, - dies der Erleuchteten Gebot.

 

186.

Auch durch Ströme von Schätze wird den Wünschen nicht Befriedigung;

Die unverständige Begier bringt Schmerz, - dies sieht der Weise ein.

 

187.

Auch in des Himmels Freuden sucht ein Solcher seine Wonne nicht;

Am Schwinden jeglicher Begier freut sich, wer Buddha’s Jünger ist.

... <<

Fußnote zu 183. von Seite 57:

>> * Der Erleuchtete = Buddha. Die Buddhisten nehmen eine Mehrzahl von Buddha's oder Erleuchteten an; hier ist jedoch nach einer wohl sehr alterthümlichen Terminologie mit Buddha jeder bezeichnet, der die höchste Erkenntnis erlangt hat, nicht nothwendigerweise ein Vorgänger oder Nachfolger des Gâutama Buddha in dem Amte eines Welterlösers. <<

Seiten 57, 58 in [51]

Siehe auch Seiten 47,48 in Itivuttaka, dh in [59]

 

>>

...

Man suche nicht, was lieb ist, auf, noch jemals das was unlieb ist;

Das Liebe nicht zu Schaun macht Schmerz, und Unliebes schaun.

...

<<

Seite 65, Vers 210 in [51]

 

>>

...

Darum lass gar nichts lieb dir sein **)! Verlust des Lieben ist ja schlimm!

Für solche gibt es Fesseln nicht, denen nichts lieb noch unlieb ist.

...

...

**) D.h. hänge dein Herz an nichts!

...

<<

Seiten 65, 66, Vers 211 in [51]

 

>>

...

Aus dem was lieb entspringt das Leid, aus dem was lieb entspringt die Furcht

Wer sich von Liebem ganz gelöst, kennt keinen Kummer, keine Furcht.

...

<<

Seite 66, Vers 212 in [51]

 

>>

...

Aus der Zuneigung springt das Leid, aus dem was lieb entspringt die Furcht;

Wer sich von Liebem ganz gelöst, kennt keinen Kummer, keine Furcht.

...

<<

Seite 66, Vers 213 in [51]

 

>>

...

Wen sie bezwingt die wilde Gier, die Sinnenlust,

Des Sorge wächst, wie wildes Unkraut jäh emporschießt.

Wer sie bezwingt. die wilde Gier, die schwer besiegbar,

Des Sorge schwindet wie vom Lotusblatt der Tropfen.

...

<<

Vers 335 und 336 des Dhammapada; auf Seite 64 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

Diese zwei Verse (335 und 336) lauten im Buch "Worte der Wahrheit - Dhammapada" von Leopold von Schroeder wie folgt:

>>

...

335.

Wenn in der Welt gemeine Gier, giftartig wirkend, ganz bezwingt,

Dem wächst der Kummer fort und fort, wuchernd gleichwie das Biran-Gras **.

 

336.

Wer aber die gemeine Gier, die schwer besiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tropfen vom Lotusblatt.

---------------------

...

** Das Gras Biraṇa oder Viraṇaist Andropogon muricatus.

Vgl. Vers 337

...

<<

Vers 336 und 337, Seite 104/105 in [51]

ich habe keine Pflichten zu erfüllen (dharma), noch begehre ich nach Befreiung oder müßte noch die innere Ruhe suchen;


>>

...

414.

Wer diese schwier'ge Wanderung, den Sumpf, die Thorheit überwand,

An's andre Ufer kam, wunschlos, andächtig und von Zweifel frei,

Ruhig, nicht hängend an der Welt, ---- den nenne einen Priester ich.

...

<<

Seite 128 in [51], dh in"Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

...

359.

 

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

...

<<

Vers 359, Seite 111 in [51]

 

 

>>

...

346.

Die nennen Weise eine starke Fessel,

Zu Boden ziehend, weich, doch schwer zu lösen;

 

Wer diese Fessel brach, der zieht dahin,

Von Sorgen frei, Wünsche und Glück aufgebend.

...

<<

Seite 107 in [51]

 

>>

...

186.

Auch durch Ströme von Schätze wird den Wünschen nicht Befriedigung;

Die unverständige Begier bringt Schmerz, - dies sieht der Weise ein.

...

<<

Seiten 57, 58 in [51]

 

ich bin weder Wunsch noch Gegenstand des Wünschens;


>>

...

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

...

<<

 

Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

>>

...

Vierzehntes Capitel

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51]

 

>>

...

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

...

<<

Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

 

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

 

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

>>

...

100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

...

<<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

>>

...

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

...

<<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

>>

...

354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

...

<<

Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

>>

...

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

...

<<

Vers 355, Seite 110 in [51]

 

>>

...

358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

...

<<

Vers 358, Seite 110 in [51]

 

>>

...

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

...

<<

Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

>>

...

75

...

 

112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

...

<<

Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


>>

...

siebentes Capitel

-----------

Der Heilige

90.

 

Wer schon am Ziel, wer kummerlos, wer ganz und gar erlöset ist,

Von allen Fesseln frei gemacht, - für diesen giebt es keinen Schmerz.

...

 

93.

In wem die Leidenschaft zerstört, wer gar nicht hängt an dem Genuss,

Wer ganz in der Erlösung lebt, die völlig frei und unbeschränkt,

Wie in der Luft der Vögel Pfad ist’ s schwer zu folgen seiner Spur.

 

94.

Ihn, dessen Sinnen ganz zur Ruh gekommen,

Wie Rosse, die der Lenker gut gebändigt,

Wer Leidenschaft und Hochmuth aufgegeben,

Die Götter selbst beneiden einen Solchen.

 

95.

Er gleicht der Erde, welche nichts erreget,

Ist treu-verlässlich wie der Stein der Schwelle,

Ist wie ein See, aus dem der Schlamm verschwunden,

Und ist befreit vom Kreislauf der Geburten.

 

96.

Beruhigt ganz in dem der Sinn, beruhigt sind ihm Wort und That,

Der durch Erkenntnis ganz erlöst und so zur Ruh‘ gekommen ist.

 

97.

Wer mit dem Ew’gen ist vertraut, von allen Banden sich befreit,

Begier, Versuchung von sich stiess, das ist fürwahr der beste Mann.

...

<<

siehe Seite 30 in [51]

 

>>

...

183.

Sündliches Thun zu meiden ganz, dem Guten ernstlich sich zu weih’n,

Und rein zu machen seinen Sinn, - dies der Erleuchteten * Gebot.

 

184.

Geduld ist höchste Busse, Langmuth ist

Höchstes Nirvâna" - so der Spruch der Buddha’s!

Wer and’re kränkt, der ist nicht Buddha’s Jünger,

Noch ist Asket der, welche And’re schädigt.

 

185.

Nicht-Schmähen, Nicht-Beleidigen, Einschränkung, wie’s die Regel will,

ferner Mäßigkeit im Essen, einsam Sitzen und Schlafen auch,

Verharren in Contemplation, - dies der Erleuchteten Gebot.

 

186.

Auch durch Ströme von Schätze wird den Wünschen nicht Befriedigung;

Die unverständige Begier bringt Schmerz, - dies sieht der Weise ein.

 

187.

Auch in des Himmels Freuden sucht ein Solcher seine Wonne nicht;

Am Schwinden jeglicher Begier freut sich, wer Buddha’s Jünger ist.

...

<<

 

Fußnote zu "183." von Seite 57:

>>

...

* Der Erleuchtete = Buddha. Die Buddhisten nehmen eine Mehrzahl von Buddha's oder Erleuchteten an; hier ist jedoch nach einer wohl sehr alterthümlichen Terminologie mit Buddha jeder bezeichnet, der die höchste Erkenntnis erlangt hat, nicht nothwendigerweise ein Vorgänger oder Nachfolger des Gâutama Buddha in dem Amte eines Welterlösers.

...

<<

Seiten 57, 58 in [51]

Siehe auch Seiten 47,48 in Itivuttaka, dh in [59]

Ich habe weder Tugend, noch Laster, weder Vergnügen noch Schmerz;


ddd

ich bin weder Tempel, noch Verehrung, weder Pilgerreise, Erdenleben, Wallfahrt odgl., noch bin ich Schriften;


>>

...

Vierzehntes Capitel

 

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen? <<

...

>>

Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

 

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

...

<<

Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

(Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

 

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

 

>>

...

100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

 

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Kreis? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

...

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

...

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

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354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

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Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

 

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...

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

...

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Vers 355, Seiten 110 in [51]

 

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358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei. <<

 

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

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Vers 359, Seite 110/111 in [51]

 

ich bin weder ein/der Vorgang des sich Erfreuens, Genießens noch bin ich das Erfreuliche und auch der sich Erfreuende bin ich nicht;


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95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

>>

...

Vierzehntes Capitel

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51]

 

>>

...

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

...

<<

Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

 

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

 

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

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100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

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101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

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Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

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354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

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Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

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355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

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Vers 355, Seite 110 in [51]

 

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358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

...

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Vers 358, Seite 110 in [51]

 

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359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

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Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

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75

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112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

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Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


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94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

... Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

...

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siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

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Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei.

...

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Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57.

 

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Vers 37, Seite 12 in [51]

5. Der Tod kann mir nichts anhaben, noch habe ich Angst vor dem Tod,


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...

Ein Brahmane hat Buddha nach dem Geschlecht gefragt dem er entstammt.

 

„Bin nicht Brahmane, nicht von Fürstenstamme,

Nicht vom Geschlecht der Bürger oder Bauern,

Wohl kenn ich der Alltagsmenschen Sippe.

Fremd jedem Etwas wandle ich als Weiser.

Im Mönchsgewande, ohne Haus und Heimstatt,

Geschornen Hauptes, weltentnommnen Geistes

Schreit’ ich, den Menschenkindern unberührbar.

Wie magst nach meiner Abkunft mich, Brahmane fragen?"

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Seite 100/101 in "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag,, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

 

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 355.

 

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

...

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 Vers 355, Seite 110 in [51]

 

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358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

...

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Vers 358, Seite 110 in [51]

 

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...

— 34 —

...

Wie dem wirklichen Leben der Zeit des Buddha entnommen mutet uns auch das prächtige Assalāyanasutta (Nr. 93) an. Muß es doch den stolzen Brahmanen gewiß sehr unbequem gewesen sein, daß Gotama die »Reinheit aller vier Kasten« lehrte. Da mögen denn solche Zwiegespräche über die Berechtigung des Kastensystems, wie das zwischen dem jungen Brahmanen Assalāyana und Gotama Buddha, nicht selten wirklich stattgefunden haben. Und vortrefflich ist die Argumentation gegen die Kastenansprüche der Brahmanen. Assalāyana spricht da zu Buddha :??

--------------------

1) Ein Kunststück, auf welches auch in Nr. 50 wieder angespielt wird.

 

— 35 —

» Die Brahmanen, Herr Gotama, reden also: Die Brahmanen allein sind die beste Kaste, niedrig ist jede andere Kaste; die Brahmanen allein sind weiße Kaste, schwarz ist jede andere Kaste; nur die Brahmanen werden rein, nicht die Nichtbrahmanen; nur die Brahmanen sind leibliche Söhne des Gottes Brahman, aus dessen Mund entstanden, von Brahman gezeugt, von Brahman gebildet, Erben des Brahman.

Was sagt Herr Gotama dazu ?«

»Darauf richtet Buddha eine Reihe von Fragen an Assalāyana, die dieser alle bejahen und damit zugeben muß, daß die Behauptungen der Brahmanen hinfällig sind. Er sagt z.B.:

» Was meinst du wohl, Assalāyana? Gesetzt den Fall, ein gesalbter König aus dem Kriegerstamm lasse hundert Männer aus verschiedenen Kasten zusammenrufen: Es sollen herbeikommen Herren aus den Familien der Krieger, der Brahmanen, der Adeligen, und sie sollen ein oberes Reibholz vom Sālbaum oder Salalabaum oder Sandelbaum oder Padmakabaum1) nehmen, ein Feuer durch Herumdrehen (in dem unteren Reibholz) erzeugen und eine Flamme hervorbringen. Und es sollen herbeikommen Herren aus den Familien von Caṇḍālas, Jägern, Korbflechtern, Wagenbauern, Pukkusas²), und sie sollen ein oberes Reibholz von einem Hundetrog, einem Schweinetrog, einem Wäschertrog oder von Rizinusholz nehmen, ein Feuer durch Herumdrehen erzeugen und eine Flamme hervorbringen. Wird ³) nun das Feuer, das die Krieger, Brahmanen usw. mit edlem Holz erzeugt haben, Flamme, Glanz und Licht haben, und wird man dieses Feuer zu allen Feuerzwecken verwenden können? Wird hingegen das Feuer, das die Caṇḍālas, Jäger usw. mit Holz vom Hundetrog usw. erzeugt haben, keine Flamme, keinen Glanz und kein Licht haben, und wird man dieses Feuer nicht zu allen Feuerzwecken verwenden können?«

Assalāyana muß natürlich antworten, daß zwischen den zwei Arten von Feuern kein Unterschied besteht, und Gotama schließt, daß es sich mit den Kasten ebenso verhält 4).

...

———————

1) Verschiedene Arten von Edelhölzern.

²) Sanskrit Pukkašas, eine sehr niedrige Kaste.

³) Von hier an abgekürzt.

4) Majjhimanikāya vol. II, p. 151 ff. Eine Erörterung über das Kastenproblem enthält auch das 84. Sutta. Vgl. R. Chalmers, JRAS 1894, p. 341 ff.

...

<<

Winternitz, Dr. Moriz o. Professor an der Deutschen Universität in Prag, "Geschichte der Indischen Litteratur; Zweiter Band - Erste Hälfte, die buddhistsche Litteratur" ,Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1913, Seiten 34 und 35.

 

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...

110.

WASCHUNGEN REINIGEN NICHT VON DER SÜNDE.

 

Also habe ich gehört.

Einstmals weilte der Erhabene zu Gayā, auf dem Gayāsīsa 1). Zu der Zeit nun waren zu Gayā viele Jaṭilas („Haarflechtenträger", vedisch-brahmanische Asketen), die in den kalten Winternächten, um die Achten ²), in der Zeit der Schneefälle im Wasser auftauchten, untertauchten, Auf- und Untertauchungen vornahmen, sich besprengten, das Feueropfer vollzogen, indem sie meinten, dadurch werde man rein. Der Erhabene aber sah, wie diese vielen Jaṭialas in den kalten Winternächten .... Solches sehend tat der Erhabene zu der Zeit den Ausruf:

„Nicht durch Wasser der Mensch rein wird --

Im Wasser baden Leute viel,.

Der, dem Wahrheit und Recht einwohnt,

Er ist Brahmane; er ist rein."

...

Aus den Versen der Nonne Puṇṇikā

 

„Wer mag dir gesagt haben,

Und kundig dem Unkundigen.

Daß man mit Wasser sich waschend

Der böse Tat entledigt wird?

Da muß zum Himmel ja eingehn

Der Schildkröten und Frösche Volk,

Krokodile und Seeschlangen

Und was sich sonst im Wasser regt ...

„Können Flüsse hinwegführen

Die böse Tat, die du getan,

Führend sie auch hinweg Guttat

Und bringen dich um ihren Lohn.

„Die Schuld, die du dir abwaschen

In Wasserflut, Brahmane, willst,

Die meid und setze unnützlich

Deinen Leib nicht der Kälte aus."

<<

Seite 371/372 in "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag,, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

 

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...

26. VOM WESEN DES BUDDHA

Einzelne Versgruppen und Verse.

 

Buddha spricht zu Brahmanen Sela

„König, Sela, fürwahr bin ich"

- sprach der Erhabene -

„Ohnegleichen, der Wahrheitsfürst. Der Lehre Rad laß’ich rollen,

Dies Rad, das Niemand hemmen kann."

 

Sela

„Daß ein Buddha du seist, kündst du"

- sprach der Brahmane Sela -

„ohnegleiche, ein Wahrheitsfürst.

‚Der Lehre Rad laß‘ ich rollen‘:

So zu mir sprichst du, Gotama.

Wer ist nun, Herr, dein Feldhauptmann,

Jünger, Genosse deines Werkes?

Wer läßt mir dir das Rad rollen

Der Lehre, so wie du es tust?"

 

Buddha

„Wie lasse ich das Rad rollen - o Sela."

sprach der Erhabene -

„Der Lehre ohnegleiches Rad,

Sāriputta 1) mit mir rollt es,

Der Nächste dem Vollendeten.

Was man erkennen soll, kenn ich.

Was man vollziehn soll, ich vollzog‘s.

Was man zu lassen hat, ließ ich:

So erwarb ich die Buddhaschaft.

Laß den Zweifel an mir schwinden;

Glauben, Brahmane weck in dir.

Einen Buddha zu schaun, selten

Wird dieses Glück der Welt zuteil.

Der in der Welt zu schaun schwer ist,

Dieweil gar selten er erscheint:

Ich bin’s, Brahmane, bin Buddha,

Allen Wunden der beste Arzt."

...

----------------------

1) Vgl. oben S. 53ff.

...

<<

Seite 98/99 in "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag,, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

weder hänge ich Kastenunterschieden an noch habe ich Angst vor Kasten;


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...

Ob auch ein Mann hängt an der Welt, sich der Söhne, des Reichtums freut,

Der Tod kommt her und rafft ihn weg, wie Wasserfluth ein schlafendes Dorf.

...

<<

Vers 287, Seite 89 in [51]

 

>>

...

Nicht schützen seine Söhne ihn, der Vater, die Verwandten nicht;

Wenn ihn der Tod betroffen hat, dann bieten diese keine Schutz.

...

<<

Vers 288, Seite 89 in [17]

 

>>

...

Der weise, sittenstrenge Mann, der die Gewalt des Todes kennt,

Macht allsogleich den Weg sich frei, der ihn zu dem Nirvâṇa führt.

...

<<

Vers 289, Seite 89 in [51]

 

 

>>

...

277.

"Alles Gewordene muss vergeh'n", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung."

 

278.

"Alles Gewordene ist voll Leid", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung.-

...

279.

"Abhängig jeder Zustand ist", - wer das erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; des ist der Weg zur Läuterung.

...

<<

siehe Seite 86/87 aus [51]

 

>>

...

158.

Sein eig'nes Selbst befest'ge man zuerst in dem, was gut und recht,

Dann lehre man den Andern erst! So schützt der Weise sich vor Leid.

...

<<

Seite 49 in [51]

 

>>

...

94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

...

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

 

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

...

<<

siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

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...

23. Die Anattā-Predigt.

 Mahāvagga I,6,38-46

 

Und der Erhabene richtete das Wort an die Schar der fünf Mönche:

Der Körper, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nämlich, ihr Mönchen, der Körper das Ich, so würde er nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Körper sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein." Da aber, ihr Mönche, dr Körper icht das Ich ist, so ist er der Krankheit unterworfen und man kann vom Körper nicht sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein."

Die Empfindung, ihr Mönche, ist nicht das ich;....

Die Wahrnehmung, ihr Mönche ist nicht das ich; ...

Die Gemütsregugen, ihr Mönche, sind nicht das Ich ....

Das Bewußtsein, ihr Mönchen, ist nicht das Ich, so würde es nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte.

...

<<

Seite 22,23 in Pāli-Budhismus, Dr. Karl Seidenstücker, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 4. bs 8. Tausend, 1923

 

 

 

ich wurde auch niemals geboren, noch hatte ich Eltern, Freunde, Beziehungen;


>>

...

205.

Wer den Genuss der Einsamkeit und den Genuss der Ruhe kennt,

Ist frei von Leid, von Sünde frei, schlürfend der Wahrheit süssen Trank.

...

<<

Siehe Seite 63, Vers 204 in [51]

 

 

>>

...

200.

Auf, lasset glücklich leben uns, wir, die wir nichts besitzen mehr!

Freude wird uns're Sepise sein, wie's bei den lichten Göttern ist.

...

<<

Seite 62, Vers 200 in [51]

ich habe keinen Guru und auch keine Schüler;


>>

...

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

...

<<

 

Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

>>

...

Vierzehntes Capitel

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

...

<<

Seite 56 in [51]

 

>>

...

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

...

<<

Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

 

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

 

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

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100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

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101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

>>

...

354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

...

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Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

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355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

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Vers 355, Seite 110 in [51]

 

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358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

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Vers 358, Seite 110 in [51]

 

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359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

...

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Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

>>

...

75

...

 

112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

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Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

 

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


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...

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

 

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewussteseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hinieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

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"Wer auf die Welt hinabschaut, als sähe er eine Schaumblase, als sähe er ein Luftbild, den erblickt nicht der Herrscher Tod."

"Wer den bösen, unwegsamen Pfad des Samsâra, des Irrsals überwunden hat, wer hinübergedrungen ist, das Ufer erreicht hat, an Versenkung reich, ohne Begehren, ohne Wanken, wer vom Dasein gelöst das Verlöschen empfunden hat, den nenne ich einen wahren Brahmanen."---

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²) Dhammapada v. ... 170, 414.

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Seite 247 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

 

Diese zwei Verse 170 und 414 finden sich auch in Leopold von Schroeder's Buch "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" wieder; die dortige Übersetzung lautet:

 

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170.

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Wer auf die Welt hinunter sieht wie auf des Wassers Blasenschaum,

Wie auf ein Spiegelbild der Luft, den sieht der Fürst des Todes nicht!

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Seite 53 in [51]

 

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414.

 

Wer diese schwier'ge Wanderung, den Sumpf, die Thorheit überwand,

An's andre Ufer kam, wunschlos, andächtig und von Zweifel frei,

Ruhig, nicht hängend an der Welt, ---- den nenne einen Priester ich.

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Seite 128 in [51], dh in"Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

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354.

 

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

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Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

6. Ich bleibe von den Sinnen unberührt, ich bin weder Mukti noch bin ich wißbar;


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"Was meinst du Freund Yamaka, körperlos, empfindungslos, vorstellungslos, gestaltungslos und erkenntnislos: ist das der Vollendete? Siehst du es also an?"

"Das tue ich nicht, Freund."

"So ist also, Freund Yamaka, schon hier in der sichtbaren Welt der Vollendete für dich nicht in Wahrheit und Wesenhaftigkeit zu erfassen ²) ..."

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Seite 324 in [33], dh in: "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage

 

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...

Der von Güte durchdrungen ist, der Mönch, der an Buddhas Lehre hält, er wende sich zum Landes des Friedens, wo die Vergänglichkeit Ruhe findet, zur Seligkeit 1)

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1) Suttanipâta 1093. 1094 Dhammapada 23, 203, 225, 368

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Seite 328 in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

 

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Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Kreis? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

 

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

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101. Nibbānas Reich.

 

Udāna I,10.

...

 Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

...

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

ich bin form- und gestaltlos, bin unbegrenzt, jenseits von Raum und jenseits von Zeit;


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"Mein sind die Söhne, mein das Geld", so denkt der Thor und sorgt sich viel;

Sein eigen ist der selber nicht! wie denn die Söhne? wie das Geld?

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Vers 62, Seite 19/20 in [51]

mein Sein ist in allem; ich bin eins mit der Basis, der Grundlage des Universums; überall ist das, was [auch] ich bin.


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95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

>>

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Vierzehntes Capitel

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

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Seite 56 in [51], dh aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

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...

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

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Seite 56 in [51]

 

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...

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau'n auf die mit Neid.

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Seite 56 in [51], dh "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

(Anm. des Autors dieser Webseite: Es geht dabei offenbar um "Wahrheit" und das "Seiende", "Sat")

 

Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

"... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.".

 

Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines neidischen Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über bzgl. Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polytheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw.

 

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

 

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurde und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es duchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.)

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...

100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

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101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

...

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

Siehe des Weiteren:

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354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget.

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Vers 354, Seiten 109/110 in [51] ("Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder)

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

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355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

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Vers 355, Seite 110 in [51]

 

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...

358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei.

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Vers 358, Seite 110 in [51]

 

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359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch.

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Vers 359, Seite 111 in [51]

 

(Hier geht es dann um Bewußtsein, dh "Chit")

Zusammengenommen hat man "Sat-Chit-Ananda" und die Tatsache, daß es bei Buddha und Shankara gleichermaßen Thema war/ist.

 

 

Interessant ist dazu auch Folgendes aus dem Itivuttaka:

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75

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112. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

 ,,Die Welt, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, von der Welt ist der Vollendete ganz befreit. Der Welt Entstehung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Entstehung ist für den Vollendeten beseitigt. Der Welt Aufhebung, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der Welt Aufhebung ist für den Vollendeten verwirklicht. Der zur Aufhebung der Welt führende Pfad, ihr Jünger, ist von dem Vollendeten völlig erkannt, der zur Aufhebung der Welt führende Pfad ist für den Vollendeten abgeschlossen.

 Was da, ihr Jünger, von der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, von den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen (je) gesehen, gehört, erdacht, erkannt, erreicht, angestrebt und im Geiste erwogen ist, - weil das vom Vollendeten völlig erkannt ist, deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Und alles, ihr Jünger, was der Vollendete von der Nacht an, da er zum allerhöchsten Erwachen erwacht, bis zu jener Nacht, da er in dein von Beilegungen ganz freien Nibbāna-Bereich vollkommen erlischt, spricht, redet, darlegt, das ist eben so und nicht anders; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 Wie der Vollendete spricht ihr Jünger, so handelt er, und wie der Vollendete handelt, so spricht er; somit handelt er so, wie er spricht, und spricht so, wie er handelt; deshalb wird er der Vollendete genannt.

 

76

In der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter den lebenden Wesen samt Göttern und Menschen einschließlich der Asketen und Brahmanen ist der Vollendete der Überwinder, der Nichtüberwundene, der Allseher, der seinen Willen walten läßt; deshalb wird er der Vollendete genannt."

 Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 "Weil er in der ganzen Welt die ganze Welt erkannt hat so wie sie ist, ist er von der ganzen Welt völlig befreit, der Unvergleichliche in allen Welten. Der alle und alles überwindende Held (ist) von allen Fesseln befreit; der höchste Friede ist ihm eigen, der das mit Schrecken nicht behaftete Nibbāna erreicht hat. Dies ist der Buddha, Von den Einflüssen frei, der Leidlose, der den Zweifel brach; die Vernichtung alles Wirkens hat er erreicht und ist zugleich mit der Zerstörung der Beilegungen frei geworden. Eben dies ist der erhabene Buddha, dies ist der unvergleichliche Löwe; für die Welt samt ihren Göttern hat er das heilige Rad rollen lassen. Mit diesen Worten werden Götter und Menschen, die zu dem Buddha ihre Zuflucht nahmen, ihm in Scharen Verehrung zollen, dem Großen, der den Zeitenlauf vollendet hat. Von den Überwindern ist er der Selbstüberwinder, der beste; er, der Beruhigte, ist unter denen, die Ruhe spenden, der Seher; er, der Erlöste, ist der Erste unter den Erlösung Bringenden; er, der Hinübergelangte ist unter denen, die (den Strom) kreuzen, der Vorzüglichte. Mit diesen Worteit werden sie dem Gewaltigen, der den Zeitenlauf "vollendet hat, Verehrung zollen. In der Welt mit ihren Göttern ist keiner, der Dir ebenbürtig wäre."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

 

Ende des Itivtittaka

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Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka - das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pāli-Buddhismus, in erstmaliger Übersetzung aus dem Urtext, von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seiten 75/76

 

 

ich bin reine, absolute, wirkliche Existenz, ich bin reines, absolutes, wirkliches Wissen, ich bin reine, absolute, wirkliche Glückseligkeit, Wonne.

Ich bin Er, ich bin Er (Shivoham, Shivoham).

(Letzteres freier übersetzt: Ich bin ich selber und nicht verhaftet in Veränderlichkeiten, Sinnesdinge, falsche Vorstellungen bzgl mich selber und Andere)


iii) Weitere Vergleichs-Ergebnisse:

 

Überlieferung der Lehren des Buddha:

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95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewussteseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hinieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

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siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

 

Der Passus

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- Ich bin nicht Neid, Ärger, heftiges Verlangen noch Anziehungskraft
- Ich bin nicht Arroganz, noch Stolz, auch nicht Religion,
- nicht Wohlstand, Lust noch Befreiung
- Ich bin nicht Tugend, Sünde, Freude noch Kummer
- Ich bin nicht Tod, Zweifel noch Rassendiskriminierung

- Ich bin nicht Arroganz

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Nirvanashatakam, anhand der englischsprachigen Untertitel von mir ins Deutsche übersetzt. Die englischsprachigen Untertitel waren/sind zu finden bei: John Scottus Grundschule/Irland; siehe https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE

 

ergibt sich offenbar als natürliche Konsequenz. aus obiger Beschreibung von Nirvana bzw obigen Hinweisen betreffs von "Nirvana".

 

Man vgl dazu auch Folgendes aus den Überlieferungen von Buddha's Lehren:

Verse 197 - 200 in der buddhistischen Literatur, im "Dhammapada" betreffs Gier, Hass, Wohlstand, Freude, Kummer:

 

>>

 

 

Ach, wie leben wir so glücklich, haßlos unter Haßerfüllten!
Unter haßerfüllten Menschen weilen wir doch ohne Haß.

Ach, wie leben wir so glücklich, unter Siechen frei von Sichtum!
Unter siechen Menschen weil wir allein von Siechtum frei.

Ach, wie leben wir so glücklich, gierlos unter Giererfüllten!
Unter giererfüllten Menschen weilen wir doch ohne Gier.

Ach, wie leben wir so glücklich, die wir eignes nicht besitzen!
Selig nähr'n wir uns von Freude, wie die Götter im Strahlenglanz.

<<

 

 

Siehe: Seite 64 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

 

Im buddistischen Udāna (ab Seite 66 in [24]) findet man betreffs Lust und Zorn:

 

>>

 

 

Dessen Sinn wie ein Felsen fest steht und nicht wankt,
Frei von Lust bei allem, was immer Lust erregt,
Wer nicht zürnt, was auch immer Zorn erregen mag, -
Dem, der solchen Sinns, kann Leid nie wiederfahren.

<<

 

 

Siehe: Seite 67 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

 

Sehr deutlich kommt die Parallele zu Nirvanshatakam's Aussagen auch zum Ausdruck in [60];

 

Zur Einleitung schreibt der Autor dieses Buches "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen" Herr Dr. Karl Seidenstücker Folgendes:

 

>>

 

 

 

II. Die drei Merkmale

Die Lehre von den drei Merkmalen (tilakkhaṇa) besagt folgendes:

Alle Dinge, Realitäten (Dhammā), alle Gebilde, Prozesse, Vorgänge, Erscheinungen (sankhārā), ob innerlich oder äußerlich, eigen oder fremd, grob oder fein, nah' oder fern sind:

1. anicca, veränderlich, nicht verharrend, wechselnd entstehend und wieder vergehend, kurz: werdend und damit vergänglich.

2. dukkha, kein Glück im absoluten Sinne, sondern, eben wegen ihrer Vergänglichkeit, leidbringend

3. anattā, >> nicht das Ich<<. Als Erklärung dieses Ausdrucks wird an Hunderten Stellen im Kanon die Formel gegeben:>>Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Ich<<. Diese Formel findet ihre Anwendung auf alles irgendwie in den Bereich der Erkenntis Fallende auf alle Sinne und ihre Objekte, auf die fünf Gruppen der Persönlichkeit und auf sämtliche Objekte innerhalb der >>Weltausbreitung<<. Die Erlösung, Ablösung, Loslösung von dem gesamten Anattā-Bereich ist das eigentliche Ziel der Buddha-Lehre.

Die vielfach gebrauchte Übersetzung >>wesenlos<< für anattā ist schon aus sprachlichen Gründen ganz unmöglich.Anattā ist Substantiv, nicht Adjektiv (vergl. rūpaṁ anattā, viññāṇaṁ anattā).

 

<<

 

 

 

Seite 15 in [60]

 

 

Darüberhinaus weisen auch "Die Vier edlen Wahrheiten" in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147 auf klare Parallelen hin:

 

>>

 

 

Dieses, Ihr Mönche, sind die vier heiligen Wahrheiten.
Welche vier?
1. Das Leiden
2. die Entstehung des Leidens
3. die Aufhebung des Leidens
4. Der Weg zu Aufhebung des Leidens

<<

 

 

Seite 147 in [37], dh in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147

 

 

Auf den folgenden Seiten 148-155 werden die Beziehungen zu Shankara's Lehre in 5 Versen, diesem Nirvanshtakam dann noch deutlicher, zB.:

 

>>

 

 

1.
Was ist Leiden?
Die Geburt ist Leiden, das Alter auch,
die Krankheit auch, der Tod auch.
Auch das Verbundensein mit Nichtliebem und das Getrenntsein von Liebem ist Leiden.*

Und daß man wünscht und trachtet und nicht erlangt, auch das ist Leiden.

 

In Summa:

 

Die fünf Verzweigungen des Anklammerns an das Irdische sind Leiden.
Dies ist das Leiden.

------------
* Statt skandho im Lalita-Vistara entnehmen wir aus dem Mahâvastu die bessere Leseart skandhâ (skandhâ) --- Zum Vergleich mag hier der Pâli-Text der ersten heiligen Wahrheit (mit Ausschluß der ersten und letzten Zeile) aus Mahâvagga I, 6,19 - 22 stehen:
...

<<

 

 

Seite 148/149 in [37], dh in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147

 

 

>>

 

 

2.
Was ist die Entstehung des Leidens?

Es ist jener Durst, der von Geburt zu Wiedergeburt führende, von Freude und Leidenschaft begleitete, hier und dort seine Freude findende,

[der Durst nach Lust, der Durst nach Werden, der Durst nach Macht].

Dies ist die Entstehung des Leidens.

<<

 

 

Seite 150 in [37], dh in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147

 

 

>>

 

 

3.

Was ist die Aufhebung des Leidens?

Es ist eben jenes Durstes, des von Geburt zu Wiedergeburt führenden, von Freude und Leidenschaft begleiteten, hier und dort seine Freude findenden,

des in der Geburt hervortretenden und beim Tode zurückkehrenden,

restlose Unterdrückung und Aufhebung.

Dies ist die Aufhebung des Leidens.

<<

 

 

Seite 151 in [37], dh in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147

 

 

>>

 

 

4.


Welches ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg?

Es ist dieser heilige, achtteilige Pfad,

der da heißt:
rechtes Glauben,
rechtes Denken,
rechtes Reden,
rechtes Handeln
rechtes Leben,
rechtes Streben,
rechtes Gedenken,
rechtes Sichversenken.

In jener Predigt von Benares (oben S. 137 fg.) deren Hauptinhalt in der Mitteilung der vier heiligen Wahrheiten besteht, warnt Buddha vor den beiden Extremen eines Lebens in Lüsten und eines Lebens der Selbstpeinigung. ...

<<

 

 

Seite 153 in [37], dh in Professor Deussen's Geschichte der Philosophie, Bd I.3, Seite 147

 

 

Shankara's Stotra Nirvanashatakam erwähnt auch noch:

>>

 

 

- Ich bin nicht Vater, Mutter, auch nicht Geburt
- Ich bin weder Bruder, Freund, Guru noch Bewerber/Anwärter.

<<

 

 

siehe [53], dh Nirvanashatakam, anhand der englischsprachigen Untertitel von mir ins Deutsche übersetzt. Die englischsprachigen Untertitel waren/sind zu finden bei: John Scottus Grundschule/Irland; siehe https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE

 

Nunja, Shankara hatte eben "Nur ich kann das Wissen", "ich bin grundlegend verschieden von dem gegenüber" als falsch erkannt. Wie könnte er Vater, Mutter, Bruder sein? Vater, Mutter, Bruder sind Aspekte von Dualität und er erkannte jenes aus sich selbst heraus existente, reine Bewußtsein und jene aus sich heraus existente Ganzheit, jenes Reinen Bewußtsein und die Erkenntnis, dem lebendigen Gewahrsein dessölben. Das Leben wird aus dem Allverbindenden, dem Alleinen heraus gelebt und nicht aus Vorstellungen wie Vater, Mutter, Geschwister & co. Allerdings bleiben Unterschiede auch, na klar. So wie Eis zwar Wasser ist und ebenso Wasserdampf nichts als Wasser ist, so bleibt aber Eis immer noch hart und durchaus auch ein gefährlichseinkönnendes Etwas. Die Erkenntnis führt doch nicht zum Ende des Lebens, zum Ende der Vielfältigkeit sondern zu einem erfreulicheren Lebenkönnen, weil das was das Ganze im "Innersten zusammenhält" eine natürliche Realität des Lebens geworden ist, der nicht mehr zuwidergehandelt wird, sondern welche natürlicherweise als dessen ganz eigener Aspekt des Lebens respektiert wird und so in natürlicher Weise respektiert werden kann.

 

Es ist wie bei Buddha: "Nirvana" ist doch nicht Tod, sondern Tod-Hintersichgelassenhaben, Tod-Losigkeit; Nirvana ist nicht Leiden, sondern Leid-Hinter-Sichgelassen haben, Leidlosigkeit, usw:

>>

 

 

- Ich bin jenseits von Vorstellung/Idee, jenseits von Form
- Ich sehe Gleichheit in allen Dingen, ich bin weder frei noch Sklave von Jemandem.

<<

 

 

siehe [53], dh Nirvanashatakam, anhand der englischsprachigen Untertitel von mir ins Deutsche übersetzt. Die englischsprachigen Untertitel waren/sind zu finden bei: John Scottus Grundschule/Irland; siehe https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE

 

 

In "Itivuttaka" in der Übersetzung von Dr. Karl Seidenstücker von 1922 findet man auf Seite 27:

 

>>

 

 

43. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich gehört:

“ Es gibt, ihr Jünger, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Wenn es, ihr Jünger, dies Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht gäbe, so wäre hier ein Ausweg aus dem Geborenen, Gewordenen, Erschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Jünger, ein Ungeborenes, ein Ungewordenes, ein Unerschaffenes, ein Ungestaltetes. gibt, deshalb ist ein Ausweg aus dem Geborenen, Geworden, Erschaffenen, Gestalteten zu erkennen.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Das Geborene, Gewordene, Entstandene, Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige, aus Alter und Tod Gebildete, das Nest des Siechtums, das Gebrechliche, aus dem Strom der Nahrung Entsprungene: es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden. Der Ausweg aus ihm ist der Friede, das dem Sinnen Unzugängliche, Beständige, die ungeborene, unentstandene Stätte, frei von Kummer und Leidenschaft, die auf Aufhebung der Leidenserscheinungen, das selige Zurruhekommen der Prozesse.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

<<

 

 

siehe [59], "Itivuttaka - Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

 

Zum Refrain des Nirvanashatakam paßt, wie in die Tabelle eingebracht, auch Folgendes aus [60] (, dh aus "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

>>

 

 

95. D a s t o d l o s e R e i ch

Udāna VIII, 1-4

 

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

 

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

 

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewussteseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

 

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

 

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

 

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hinieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

<<



siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

Sehr interesant ist diesem Zusammenhang ist auch Fogendes:

       >>   

     

IV. Die fünf Gruppen

als Eigner der drei Merkmale

 

23. Die Annatā-Predigt.

Mahāvagga I,6,38-46

 

Und der Erhabene richtete das Wort an die Schar der fünf Mönche:

  Der Körper, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nämlich, ihr Mönchen, der Körper das Ich, so würde er nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Körper sagen: ‚Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll so und so nicht sein.‘ Da nun aber, ihr Mönche, der Körper nicht das Ich ist, so ist er der Krankheit unterworfen, und man kann vom Körper nicht sagen: ‚Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll so und so nicht sein.‘

Die Empfindung, ihr Mönche, ist nicht das Ich;...

Die Wahrnehmung, ihr Mönche, ist nicht das Ich;...

Die Gemütsregungen, ihr Mönche, sind nicht das Ich;...

Das Bewusstsein, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nälich, ihr Mönche, das Bewußtsein das Ich, so würde es nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Bewußtsein sagen: ‚Mein Bewußtsein soll so und so sein; mein Bewußtsein soll so und so nicht sein‘. Da nun aber, ihr Mönche, das Bewußtsein nicht das ich ist, so ist es der Krankheit unterworfen und man kann vom Bewußtsein nicht sagen: ‚Mein Bewußtsein soll so und so sein; mein Bewußtsein soll so und so nicht sein‘.

Was meint ihr, ihr Mönche: Ist der Körper veränderlich oder beharrend?

‚Veränderlich, Herr!‘

Und was veränderlich ist, bringt Leid oder Glück?

‚Leid, o Herr!‘

Und was veränderlich ist, leidvoll, vergänglich ist, kann man das etwa in diesem Sinne betrachten: ‚Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Ich?‘

‚Das ist unmöglich, Herr!‘

Ist die Empfindung, ist die Wahrnehmung, sind die Gemütsregungen, ist das Bewußtsein veränderlich oder beharrend?

‚Veränderlich, Herr!‘

Und was veränderlich ist, bringt Leid oder Glück?

‚Leid, o Herr!‘

Und was veränderlich, leidvoll, vergänglich, ist, kann man das etwa in dem Sinne betrachten: ‚Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Ich?‘

‚Das ist unmöglich, Herr!‘

 

Darum also, ihr Mönche: Was es auch an Körperlichkeit, was es auch an Empfindung, an Wahrnehmung, an Gemütsregungen, an Bewußtsein gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, - alle diese Gestalten, Empfindungen, Wahrnehmungen, Gemütsregungen und alles Bewußtsein sollte man mit rechter Einsicht der Wirklichkeit gemäß also ansehen:

‚Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Ich‘.

  Wenn, ihr Mönche, ein kenntnisreicher, edler Jünger solches durchschaut, wird er des Körpers, der Empfindungen, der Wahrnehmung, der Genütsregungen, des Bewußtseins satt. Indem der ihrer satt wird, wird er der Leidenschaft ledig, durch das Fernbleiben der Leidenschaft wird er erlöst und in dem Erlösten steigt die Erkenntnis auf:’Erlöst bin ich‘,’erschöpft hat sich die Wiedergeburt, gelebt ist der heilige Wandel, was zu tun war, ist getan, nicht mehr ist diese Welt für mich‘; so erkennt er.

... 

             <<
    

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 22/23

 

Anmerkung vom Verfasser dieser WEBSeite zu obigem Zitat aus dem Pāli-Buddhismus:

Ad Veränderlichkeit des Bewußtseins ist festzustellen, daß man von Wachenzustand in Schlafzustand, Traumzuständen und wieder Wachzustand wechselt. Da ist also eine zwefelsohne eine Veränderlichkeit festzustellen. In der Mandukya-Upanishade (Siehe auch die Kommentare von Gaudapada und Shankara wird darauf näher eingegangen. Eine Übersetzung dieser Upanishade sowie des Kommentars von Gaudapada leistete Prof. Dr. Paul Deussen und man findet das in seinem Werk „Sechzig Upanishads des Veda“, F.A. Brockhaus; online (jedoch ohne der Hinweise von Prof. Deussen) kann man dazu einen Link via www.bsb-muenchen.de mit Suchbegriff „Paul Deussen“ finden.)

 

Ab Seite 17 im Buch von Seidenstücker zum Pāli-Buddhismus findet man weitere Erläuterungen:

      >>   
     III. Die fünf Gruppen (khandhā)

15. Erklärung der  fünf Khandās.

Say. XXII, 48.

Die fünf Gruppen (khandhā), ihr Mönche, will ich euch weisen und die fünf Gruppen des Anhaftens (upādānakkhandhā); hört also:

   Welches ihr Mönche sind die fünf Gruppen?

   Was es da, ihr Mönche, irgend an körperlicher Form (rūpa) gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe: das nennt man die Gruppe der körperlichen Form (rūpakkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Empfindung (vedanā) gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe: das nennt man die Gruppe der Empfindungen (vedanākkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Wahrnehmung (saññā) gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe: das nennt man die Gruppe der Wahrnehmung (saññākkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Gemütsregungen (sankhārā) gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe: das nennt man die Gruppe der Gemütsregungen (sankhārākkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Bewußtsein (viññāa) gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe: das nennt man die Gruppe des Bewußtseins (viññāakkhandha).

   Dies nennt man, ihr Mönche, die fünf Gruppen.

   Und was, ihr Mönche, sind die fünf Gruppen des Anhaftens?

   Was es da, ihr Mönche, irgend an körperlicher Form gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, sofern es mit Einflüssen verbunden und mit Haften verquickt ist: das nennt man die Haftensgruppe der körperlichen Form (rūpupādānakkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Empfindung gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, sofern es mit Einflüssen verbunden und mit Haften verquickt ist: das nennt man die Haftensgruppe der Empfindung (vedanupādānakkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Wahrnehmung gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, sofern es mit Einflüssen verbunden und mit Haften verquickt ist: das nennt man die Haftensgruppe der Wahrnehmung (saññupādānakkhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Gemütsregungen gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, sofern es mit Einflüssen verbunden und mit Haften verquickt ist: das nennt man die Haftensgruppe der  Gemütsregungen (sankhārupādākhandha).

   Was es da, ihr Mönche, irgend an Bewußtsein gibt, vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, häßlich oder schön, fern oder nahe, sofern es mit Einflüssen verbunden und mit Haften verquickt ist: das nennt man die Haftensgruppe des Bewußtseins (viññāṇupādānakkhandha).

   Dies nennt man, ihr Mönche, die fünf Gruppen des Anhaftens.

Die fünf Gruppen (khandhā) enthalten nach buddhistischer Anschaung alles das, was zum Dasein erfoderlich ist; - nicht nur zum Dasein schlechthin, sondern auch zum empfindenden, seiner sich bewußt gewordenen Sein.

   Rūpa bedeutet, wie wir sehen werden, alles was körperliche Form hat, ob eigen oder fremd. Bezieht man rūpa auf die körperliche Objektivierung des Individuums selbst, so wird es kāya oder rūpakāya, Körper genannt. Rūpa und kāya sind also nicht kongruente Begriffe, sondern dieser geht in jenem auf. Bisweilen wird allerdings auch rūpa im Sinne von rūpa-kāya gebraucht.

   Die Ausdrücke sankhārā, vedanā, viññāa, nāma-rūpa werden uns im Paṭiccasamurappāda (Kap. V) noch einmal begegnen.

     << 

    

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 17/18

 

und auf Seite 18 findet man:

      >>  
      16. Die Gruppe der körperlichen Form (rūpakhanandha)

Say. XII, 2.

Die vier 'großen Gebilde mahābhūta und die von den vier 'großen Gebilden' abhängige körperliche Form; das nennt man körperliche Form (rūpa).

      <<   

    

    

   

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 18

 

 

Zur Vervollständigung erst noch einige folgende Zitate:

 

  >>
       

17. Die Haftensgruppe der körperlichen Form

Majjh. 28.

 

  Was ihr Freunde, ist die Haftensgruppe der körperlichen Form? Die vier großen Gebilde und die von den vier großen Gebilden abängige körperliche Form.

  Und was, ihr Freunde, sind die vier großen Gebilde? Das Erd-Element (pahavidhātu), das Wasser-Element (āpodhātu), das Feuer-Element (tejodhātu), das Luftelement (vāyodhātu).

...

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 18/19

 

 

  >>
       

18. Die Gruppe der Empfindungen (vedanākkandha).

Saṁy. XXII, 79.

 

Man empfindet, ihr Mönche, darum sagt man ‚Empfindung‘. Und was empfindet man? Man empfindet Wohliges, man empfindet Leidiges, man empfindet weder Leidiges noch Wohliges.

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 19

 

 

  >>
       

19. Die Gruppe der Wahrnehmung (saññākkandha).

Saṁy. XXII, 79.

 

Man nimmt wahr, ihr Mönche, darum sagt man „Wahrnehmung“. Und was nimmt man wahr? Man nimmt blau wahr, man nimmt gelb wahr, man nimmt rot wahr, man nimmt weiß wahr. 

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 20

 

 

  >>
       

20. Die Gruppe der Gemütsregungen (sankhārakkandha).

Saṁy. XXII, 79.

 

  Man gestaltet, ihr Mönche, ein Gestaltetes; darum sagt man ‚Sankhāra‘. 1) Und welches Gestaltete gestaltet man? Man gestaltete die körperliche Form zum Körper-Sein als ein Gestaltetes; man gestaltet die Wahrnehmung zu, Wahrnehmungs-Sein als ein Gestaltetes; man gestaltet die Sankhāras zum Sankhāra-Sein als ein Gestaltetes; man gestaltet das Bewußtsein zum Bewußt-Sein als ein Gestaltetes.

-------------------------------

1) ... Das Wortspiel ist in der Übersetzung leider nicht wiederzugeben.

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 20

 

 

  >>
       

21. Eine andere Definition der Sankhāras.

Saṁy. XXII, 79.

 

  Und was, Ihr Mönche, sind die Sankhāras?

  Folgende drei Prozesse gib es, ihr Mönche; Körper-Prozeß, sprachlicher Prozeß, geistiger Prozeß. Dies, ihr Mönchen, nennt man Sankhāra. 

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite 20

 

 

 

  >>
       

22. Die Gruppe des Bewußtseins (viññāṇakkhandha)

Majjh. 88.

 

Bewußtsein, ihr Mönche, benennt man je nach dem, wodurch es in die Erscheinung tritt.

  Bewußtsein, welches durch körperliche Formen und das Auge bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Seh-Bewußtsein.

Bewußtsein, welches durch Töne und das Ohr bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Hör-Bewußtsein.

Bewußtsein, welches durch Gerüche und die Nase bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Riech-Bewußtsein.

Bewußtsein, welches durch Säfte und die Zunge bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Schmeck-Bewußtsein.

Bewußtsein, welches durch Tastungen und den Leib (als Tastorgan) bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Tast-Bewußtsein.

Bewußtsein, welches durch Denk-Objekte1) und das Denken bedingt in die Erscheinung tritt, nennt man Denk-Bewußtsein.

------------------------------

1) dhammā

      <<
       

aus: „Pāli-Buddhismus in Übersetzungen“,aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923, Seite  

 

 

Anmerkungen zum Refrain im Nirvanashatakam

a) ausgehend vom Sanskrit-Text und obigen Ausführungen im Pāli-Buddhismus:

Wenn der Refrain im Nirvanashatakam - auf Sanskrit - hörbarerweise nunmal "Satchitananda rūpa, Sivo'ham, Sivio'ham" lautet

(siehe zB:

  •  https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE
  • oder auch den geschriebenen Text - in Sanskrit sowie in Englisch -, dazu u.a. bei : https:/ /devapremalmiten.com/pdfs/love_is_space_lyrics_chords.pdf 
  • oder auch Gaiea Sanskrit's musikalische Darbietung des Shivoham im Album "The Wonder of Sanskrit" vom 16.1.2021
  • oder auch die gesungene Version von Uma Mohan vom Album "Divine Chants of Shiva" vom 15.2.2013
  • oder auch Die gesangliche Fassung von Deva Premal und Miten von der CD "Love is Space" aus dem Jahr 2000 von Prabhu Music 
  • oder auch eine der anderen zahlreichen gesungenen Versionen.)

so ist die Vergleichbarkeit der zugrundeliegenden Erkenntnis wohl offensichtlich. "na rūpa", dh "nicht die Körperlichkeit" einerseits und andererseits jene Erkenntnis des "Satchitananda rūpa" alà "ich bin ' Körperlichkeit' alà Satchitananda, ich bin "gekleidet" in Satchitananda , ich bin "gekleidet" in das was ist, absolutes Bewußtsein und Wonne bzw bei Buddha das Erreichen des Nirvana; meine Körperlichkeit ist derart des Satchitanananda.

 

Bezüglich des Refrains im Nirvanashatakam hier noch zum Vergleich meine eigenen Übersetzungen einiger der auffindbar gewesenen Übersetzungen ins Englische und teils auch vorhandener Übersetzungen ins Deutsche:

 

"Shivo'ham", also Ich bin Shiva" und "Ich bin shiva" stehen sich hier gegenüber; einmal ist "Shiva" als Subjektiv in Gebrauch und das andere mal als "Adjektiv". Was ist richtig?

In der Yogawiki's Übersetzung des Nirvanashtakam

(Stand 7.5.2021) hält man sich aus dieser Problematik heraus, indem man es bei den vorhergehrenden Erläuterungen beläßt und diesen sehr kurzen Text-Teil dann einfach nicht übersetzt, dh "śivo'ham śivo'ham" beläßt.

 

Der wiederkehrende Refrain wird bei Yogawiki wie folgt übersetzt:

>>... Ich bin in der Tat das ewige Wissen und Glückseligkeit, das glückverheißende (Śivam), Liebe und reines Bewusstsein. śivo'ham śivo'ham<<

· http:/ /www.spiritwiki.de/w/Atma_Shatkam (es heißt dort: Der Inhalt ist verfügbar unter der Lizenz ''Creative Commons'' „Namensnennung – nicht kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“, sofern nicht anders angegeben.)


Bei Yogavidya findet man:

 >>... ich bin Śiva, ich bin Śiva, dessen Natur Bewußtsein und Glückseligkeit ist.<<

 

https:/ /mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/nirvanashatakam-1, Link vom 8.5.2021

>>... Meine wahre Natur ist Wissen und Glückseligkeit. Ich bin Shiva. Ich bin Shiva. Meine wahre Natur ist absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Ich bin Shiva. Ich bin Shiva. <<

(gemäß meiner eigenen Übersetzung)

 

https:/ /vedanta-yoga.de/advaita-vedanta/nirvana-shatakam-shankara-bedeutung/

"Lyrics of shatakam with translation" , Vedic Yagya Center Nirvana's Übersetzung ins Englische ergibt, gemäß meiner Übersetzung ins Deutsche :

Ich bin höchste Glückseligkeit und reines Bewußtsein, Ich bin Shiva, ich bin völliges Glück.

 

Deva Premal's Song Shivo'ham

(https:/ /onecommunityranch.org/divine-music-project-chidananda-by-deva-premal-video-and-lyrics/) ergibt, gemäß Übersetzung ins Deutsche durch mich, anhand der englischsprachigen Angaben:

 

>> ... Ich bin ewige Glückseligkeit - Ich bin shiva.

Ich bin ewige Glückseligkeit - Ich bin shiva. <<

 

Eingeblendet Übersetzung ins Englische der Robert Scottus Schule in Irland:

Bei der Robert Scottus Schule in Irland wird für den Refrain in den englischsprachigen Untertiteln folgende, sich allen religiösen Anklängen enthaltende, neutrale Übersetzung eingeblendet:

· >> ... My nature is consciousness-bliss

· I am auspicious, I am auspicious. ...<<

· https:/ /www.youtube.com/watch?v=yxNAmMhIhLE; dieser Link war auch am 8.5.2021 ok

 

Ins Deutsche übersetzt (von mir) heißt das:

>> ... Meine Natur ist Glückseligkeits-Bewußtsein.

Ich bin glücklich unter günstigen Auspizien. <<

 

Freier übersetzt:

>>.. Von Natur aus ist mein Bewußtsein Glückseligkeit, reine Glückseligkeit durchdringt und prägt mein Bewußtsein

Ich bin glücklich und sehe klare Anzeichen für eine glückliche Zukunft infolge der durch Erkenntnis erlangten Verfassung meines Lebens. Eine eigene Art unvergängliches Glück begleitet mich. <<

 

Unschwer sieht man, daß hier betont neutrale, unparteiliche Übersetzungen (Robert Scottus Schule),

Übersetzungen, welche die sachlich-neutrale-philosophische Bedeutung und gleichzeitig die eher religiöse, hingebungsvolle Variante gleichermaßen bringen und sich so aus der Problematik heraushalten, gibt es mehrere; dazu gehören, meiner Ansicht nach:

  • Yoga-Vidya
  • Yogawiki,
  • Deva Premal
  • und viele Andere

Dann gibt es wissenschaftlich bemühte Übersetzungen zur Klärung was Shankara/der Verfasser damit wohl gemeint haben wird. Die Grenze zum Vorherigen des "Sich-Heraushaltens" ist da eher schwer zu ziehen; aber va auch Yoga-Vidya, Yoga-Wiki sind da wohl zu verorten; auch Deva Premal könnte man durchaus dazu zählen. Allerdings sind wohl alle bemüht die "Wahrheit" darüber darzulegen. Selbstverständlich ist Gabriella Burnell, mit Künstlername Gaiea Sanskrit, aufgrund ihrer universitären Ausbildung im Sanskrit, meiner Ansicht nach, in besonderer Weise in diese Kategorie einzuordnen.

 

 

Aber auch vordergründig sehr religiös-hingebungsvolle Varianten sind zu finden .

Und was brachte Shankara zur Erkenntnis dessen was jenseits von Vorstellung, Idee, Form ist, was brachte ihn zu seinem "Selbst"?

 

Ein Wort ohne Bedeutung? Eine Farbe ohne Form (so wie zB "Dunkelheit", "schwarz/dunkel ohne Form")? Eine Vorstellung, die er sich nicht vorstellen konnte, weil es etwas jenseits des Sich-Vorstellen-Könnens betraf, etwa "Brahman", "Ātman"?

 

Siehe dazu etwa auch:

>>

 

 

100. Wo hört Name und Form restlos auf ?

Saṁy. I,3,7.

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Kreis? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

<<

 

 

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

Weitere Ausführungen dazu finden man im Folgenden:

 

>>

 

 

101: Nibbānas Reich

Udāna I,10.

 

Ein Asket Bāhiya Dāruciriya, ist von Buddha belehrt und bekehrt worden, er wird aber kurz nach seiner Bekehrung von einem Rind getötet. Die Jünger kommen zu Buddha und fragen ihn nach dem zukünftigen Zustand des Bāhiya. Der Meister erwidert, daß Bāhiya „vollkommen erlöst“ (parinibbuta) sei und spricht in diesem Sinne bei jener Gelegenheit dieses „feierliche Wort“:

“ Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, -dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet sich dort Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid.“

<<



siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

>>

 

 

102. Wo finden die Elemente keinen Boden ?
Dīgh. XI, 85.

In Einem Mönch erhebt sich folgende Frage: „Wo kommen wohl die vier großen Gebilde, nämlich Erde, Wasser, Feuer, Luft, gänzlich zum Verschwinden?“ Da der Mönche sich die Frage nicht beantworten kann, geht er der Reihe nach zu den Göttern, bis hinauf zu Brahmā und legt ihnen seine Frage vor. Aber keiner der Götter vermag sie zu beantworten, und Brahmā schickt den unbequemen Frager schließlich zm Buddha. Dieser erklärt dem Mönch, daß die Frage nicht richtig gestellt sei:

„So, o Mönche, muß diese Frage gestellt werden:

Wo findet Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden?

Wo hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes - wo hört Name-und-Form gänzlich auf?

Und so lautet die Antwort:

Ein unerkennbares, unendliches, von allen Seiten leuchtendes Bewusstsein: dort finden Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden; dort hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes -- dort hört Name-und-Form gänzlich auf. Durch die Aufhebung des Bewusstseins hört dieses auf.“

<<



siehe Seite 130 und 131 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

Man sieht hier eine gewisse - mehrfache - Beziehung zur siebenten Lektion der Chândogya-Upanishad (die vom Alter dieser Upanishade her, Buddha bekannt gewesen sein könnte).

 

Auch dort stellt Sanatkumar, bzgl. des fragenden und Rat suchenden Naradas, erstmal fest, daß er sich nicht richtig genähert habe (insofern seine Frage nicht korrekt gestellt habe) und heißt ihn, sich erstmal richtig zu nähern.

 

Und dann geht es auch in dieser siebenten Lektion der Chândogya-Upanishade grundlegend um das was jenseits von Name (und Form) ist. Es geht darin auch um „worauf beruht...?“


Siehe etwa in "Sechzig Upanishads des Veda" von Prof. Paul Deussen ([2]), wo es im 24.'ten Vers heißt:

>>

Dreiundzwanzigster Khaṇḍa.

1. "Die Lust besteht in der Unbeschränktheit (Größe, bhûman); in dem Beschränkten (Kleinen) ist keine Lust; nur die Unbeschränktheit ist Lust. Die Unbeschränktheit (bhûman) also muß man suchen zu erkennen."

- "Die Unbeschränktheit, o Herr, möchte ich erkennen!"

Vierundzwanzigster Khaṇḍa.

 

"1.Wenn einer [außer sich] kein andres sieht, kein andres hört, kein andres erkennt, das ist die Unbeschränktheit; wenn er ein andres sheiht, hört erkennt, das ist das Beschränkte. Die Unbeschränktheit ist das Unsterbliche, das Beschränkte ist sterblich. 1)

- "Aber worauf gründet denn sie sich, o Herr?"

"Sie gründet dich auf ihre eigene Größe, oder, wenn man will, nicht auf die Größe.

2. Denn unter Größe versteht man in diser Welt viel Kühe und Rosse, Elefanten und Gold, Sklaven und Weiber, Feld und Land. Aber das meine ich nicht, meine ich nicht", so sprach er, "denn da gründet sich eines immer auf das andere"

<<

 

 

siehe Seite 185 in [2], dh in "Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen", Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905.

 

 

und in den zitierten Sellen aus dem Pâli-Kanon betreffs Buddha heißt es, u.a. (siehe: 102. in Dīgh. XI, 85; siehe Seite 130/131 in [60]:

 

>>

„So, o Mönche, muß diese Frage gestellt werden:

Wo findet Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden?

Wo hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes - wo hört Name-und-Form gänzlich auf?

Und so lautet die Antwort:

Ein unerkennbares, unendliches, von allen Seiten leuchtendes Bewusstsein: dort finden Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden; dort hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes -- dort hört Name- und-Form gänzlich auf. Durch die Aufhebung des Bewusstseins hört dieses auf.“

„wo finden Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden?“ und

Und so lautet die Antwort:

Ein unerkennbares, unendliches, von allen Seiten leuchtendes Bewusstsein: dort finden Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden; dort hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes -- dort hört Name- und-Form gänzlich auf. Durch die Aufhebung des Bewusstseins hört dieses auf.“


Dr. Rixner wurde bereits zitiert und in Dr. Rixner's Übersetzung der Chândogya-Upanishade findet man dazu auf Seite 43 zB.:

 

 

>> ...Nard frug: wo ist die Grenze dieser Ruhe?

Er erwiderte: wenn man weiß, daß aus dieser Buße Trost und Ruhe quillt.

Nard bat: o Verehrungswürdiger, gieb mir eine Andeutung von Trost und Ruhe!

Er erwiderte: Trost und Ruhe ist etwas, was größer als Alles ist; das Ende aller Dinge ist Trost und Ruhe.

Nard frug: was ist Trost und Ruhe?

Er erwiderte: bhouma, d. i. die vor Allem höhere Stufe, über die keine hinausgeht, dieses selbst ist die Ruhe und der Trost, denn in Allem, was unterhalb dieser Stufe ist, ist keine Ruhe, weil der Mensch ein Verlangen darüber hinaus hat. Somit ist im Verlangen das Ruhelose. Und in bhouma sieht, weiß, hört erkennt und denkt der Mensch nichts Anderes. Und bhouma vergeht nicht, ist immer, geht nicht unter und nimmt nicht ab, denn das Auge, das Sehen und die Klarheit sowie der Sehende sind in bhouma Eines, und der Ort, wo der Mensch einen Anderen sieht, weiß, hört , erkennt und beurtheilt, ist aniti, d.i. in ihm ist das Verderbte und Schwache; hier ist kein Trost und keine Ruhe. ...<<

 

 

Seite 43 in [1], dh "Versuch einer neuen Darstellung der uralten indischen All-Eins-Lehre ...", von Thaddae Anselm Rixner, Professor der Philosophie am königlich Baierischen Lyceum zu Passau, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1808

 

von:

www.bsb-muenchen.de , Suchbegriff Oupnek'hat und dann Obiges auswählen; dort Online lesbar und dort auch Angaben alà CC1.0 oä (bitte dort nachsehen)

 

 

und darüberhinaus wurde bereits aus Dr. Rixner's Übersetzung der Chândogya-Upanishad von 1808 (siehe [1]) folgendes zitiert:

>>

 

 

... Nard frug: o Verehrungswürdiger, was ist der Sitz des bhouma, d.i. wo befindet sich bhouma?

Er erwiderte: bhouma thront in seiner eigenen Größe. ,,,<<

 

>>.... So, wie er ist, ist er unten und oben, vorn und hinten, rechts und links, er ist Alles.

Ich, fügte er hinzu, bin unten, ich bin oben, ich bin vorn und hinten, ich bin rechts und links, er ist Alles. ...

<<

 

Seite 44 in [1]

 

Link vom 22.5.2021: www.bsb-muenchen.de , Suchbegriff Oupnek'hat und dann Obiges auswählen; dort Online lesbar und dort auch Angaben alà CC1.0 oä (bitte dort nachsehen)

 

 

So wie es in der siebenten Lektion der Chândogya-Upanishad um „Gibt es etwas Höheres?“, dh um Stufen und insofern eine Abfolge geht, so findet man in „95. Das todlose Reich, Udāna VIII, 1-4“:

 

>>

 

 

 

 

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewussteseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborens, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hinieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

<<



siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

und in der Chândogya-Upanishad geht es als Auftakt um

 

1. Was Du bisher gelernt hast ist alles nur Name.

Und dann , zB gemäß Prof. Paul Deusen's Übersetzung (Vorrede), also in [2]:

2. "...größer als der Name ist die Rede" ([2]; Seite 171)

3. "Gößer als die Rede ist ist das Manas" ([2]; Seite 171)

4. "Größer als das Manas ist der Entschluß" ([2]; Seite 171)

"5. Größer als der Entschluß ist der Gedanke (cittam)" ([2]; Seite 171)

"6. Größer als der Gedanke ist das Sinnen." ([2]; Seite 171)

7. Größer als das Sinnen ist die Erkenntnis." ([2]; Seite 172)

7. Größer als die Erkenntnis ist die Kraft." ([2]" ;Seite 172)

8. Größer als die Kraft ist die Nahrung." ([2] ;Seite 172)

9. Größer als die Nahrung ist die Wasser." ([2]; Seite 172)

10.Größer als das Wasser ist die Glut." ([2]; Seite 172)

11. Größer als die Glut ist der Äther." ([2]; Seite 172)

12. Größer als der Äther ist das Gedächtnis." ([2]; Seite 172)

13. Größer als das Gedächtnis ist die Hoffnung." ([2]; Seite 172)

14. Größer als die Hoffnung ist der Praṇa." ([2]; Seite 172)

Zu Praṇa findet man dann, daß es sehr schön beschrieben werde und Praṇa, wie die Nabe alle Speichen, so alles zusammenhält...

 

"Und doch ist sie" [diese Auffassung] "noch nicht das Höchsterreichbare; denn sie ist nur dessen empirische Erscheinungsform als individuelle Seele, welche als Subjekt sich noch die Objekte gegenüberstehen hat und daher beschränkt und klein ist ... Sie wird zur Höchsten .., wenn man, ... sich zur vollen Unbeschränktheit (bhûman) erhebt. ...

Herrlich ist dann die folgende Beschreibung des Bhûman, der Unbeschränktheit....". Siehe Seite 172 bis 173 in [2]



Oder hatte Shankara die Vorstellung geholfen/gedient - was er als Rat seines Meisters Yogi Govinda im "Bhaja-Govindam" als Rat nennt - , daß diese Welt eine Art Traum sein könnte und man sich ja unschwer eine Traumwelt ohne jegliches Leiden für welche Wesen auch immer in jener Welt vorstellen/zusammen fantasieren/zusamenträumen kann?

 

Shankara nennt den/einen Rat seines Gurus (Yogi Govinda) im Bhaja Govindam (Siehe: zB https:/ /www.youtube.com/watch?v=sbEDqdJSxoo):

"Betrachte diese Welt als Traum"

 

Den abschließenden Rat im "Bhajagovindam", welches auch von Shankara verfaßte wurde, findet man auch bei Buddha wieder:

>>

 

 

"Wer auf die Welt hinabschaut, als sähe er eine Schaumblase, als sähe er ein Luftbild, den erblickt nicht der Herrscher Tod."

"Wer den bösen, unwegsamen Pfad des Samsâra, des Irrsals überwunden hat, wer hinübergedrungen ist, das Ufer erreicht hat, an Versenkung reich, ohne Begehren, ohne Wanken, wer vom Dasein gelöst das Verlöschen empfunden hat, den nenne ich einen wahren Brahmanen."---

---------------------

²) Dhammapada v. ... 170, 414.

<<

 

 

Seite 247 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

 

 

Diese zwei Verse 170 und 414 finden sich auch in Leopold von Schroeder's Buch "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" wieder; die dortige Übersetzung lautet:

>>

 

 

170.

 

Wer auf die Welt hinunter sieht wie auf des Wassers Blasenschaum,

Wie auf ein Spiegelbild der Luft, den sieht der Fürst des Todes nicht!

<<

 

 

Seite 53 in [51]

 

>>

 

 

414.

 

Wer diese schwier'ge Wanderung, den Sumpf, die Thorheit überwand,

An's andre Ufer kam, wunschlos, andächtig und von Zweifel frei,

Ruhig, nicht hängend an der Welt, ---- den nenne einen Priester ich.

<<

 

 

Seite 128 in [51], dh in"Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

Betreffs "Jenseits von Form" siehe auch "Saraswatistotra".

Hier nochmals aus der buddhistischen Überlieferung:

>>

 

 

100. Wo hört Name und Form restlos auf ?

 

Saṁy. I,3,7.

 

 

Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Kreis? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

 

Wo Wasser, Erde, feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

<<

 

 

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):


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